Die Eigentümerin des Rohstoffkonzerns Louis Dreyfus plant nach den Turbulenzen des letzten Jahres wieder längerfristig. Margarita Louis-Dreyfus schliesst dabei auch einen Börsengang nicht aus.

Vor just einem Jahr gelangt Margarita Louis-Dreyfus der Befreiungsschlag. Sie verkaufte eine Minderheit am Rohwarenhandels-Konzern Louis Dreyfus Co. (LDC) an den Staatsfonds ADQ aus Abu Dhabi und konnte damit einen Grossteil ihrer Milliarden-Schulden bei der Credit Suisse (CS) tilgen, wie auch finews.ch berichtete. Das Geld hatte sie bei der Grossbank aufgenommen, um die Familienaktionäre von LDC auszuzahlen.

Nun ist der Anteil der gebürtigen Russin am Konzern in etwa gleich gross wie vor der ganzen Aktion, wie die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) nun festhielt. Allerdings kann die Partnerin von Ex-Nationalbanker Philipp Hildebrand wieder freier planen. Die Familienstiftung Akira habe noch einige Schulden, diese seien aber «problemlos tragbar», sagte Louis-Dreyfus zum Blatt.

Neue Impulse aus Nahost

Die erste Verwaltungsrats-Sitzung mit den vier Vertretern des neuen Aktionärs ADQ ist vergangenen Oktober über die Bühne gegangen. Louis-Dreyfus erhofft sich neue Impulse vom Geldgeber aus Nahost – der Staatsfonds ist stark im Gesundheitsbereich investiert, und in der Verbindung von Lebensmitteln und Heilmitteln sieht die LDC-Präsidentin grosses Potenzial.

Die 58-jährige Unternehmenslenkerin blickt gar noch weiter nach vorne. Aus der Ehe mit Robert Louis-Dreyfus hat sie drei Söhne, Eric und die Zwillinge Kyril und Maurice. Hinzu kommen die Zwillingstöchter, die aus der Verbindung mit Hildebrand hervorgingen. Sohn Kyril ist inzwischen 23 Jahre alt und engagiert sich im Sportbusiness. Am meisten Interesse am Geschäft von LDC zeige allerdings Maurice, sagte Louis-Dreyfus zum Blatt.

Drei Söhne, eine Stiftung

Ob LDC auch noch über Generationen in Familienbesitz bleibt, muss sich weisen. Die Präsidentin Louis-Dreyfus schliesst einen Börsengang nicht aus.
Als Mutter will sie zudem keines ihrer Kinder in den Konzern drängen. Wer das wolle, müsse sich ohnehin behaupten – allein der Name reiche nicht.

Die drei Brüder aus erster Ehe müssen sich hingegen auf einen Familienvertreter für die Stiftung Akira einigen, in der das Familienvermögen liegt. Die Zwillingstöchter aus der Partnerschaft mit Hildebrand werden offensichtlich keine Rolle in der Stiftung einnehmen.

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