In einer Serie von finews.ch berichten ausgewählte Fondsmanager aus ihrer Heimatstadt im Sommer. Die Reise geht diesmal nach Paris.

Von Luc Olivier, Manager von Impact Funds, LFDE – La Financière de l'Echiquier

Als Manager aus Überzeugung bin ich Co-Pilot der Impact-Fonds von LFDE. Der Erhalt der Biodiversität ist nicht nur ein Anliegen der Impact-Fonds, sondern auch eine Geisteshaltung. Und diejenigen, die bei Paris an alte Steine und aussergewöhnliches architektonisches Erbe denken, lade ich ein, die Hauptstadt erneut zu besuchen, die heute ganze Inseln der Biodiversität aufweist und bekannte oder unbekannte Orte beherbergt, die eine Art und Weise neu erfinden, die Biodiversität mitten in der Stadt zu leben.

Auch wenn es für meinen Geschmack noch zu wenige dieser Orte oder Experimente gibt, beweisen sie, dass ein anderes Paris möglich wäre. Für meine Generation – die jungen Leute in den Dreissigern – ist dies eine unverzichtbare Perspektive.

Luc Olivier HD LFDE

Luc Olivier, LFDE – Financière de l'Echiquier (Bild: LFDE)

Zu den Pariser Nuggets, die ich besonders schätze, gehört ein atypischer oder wegweisender Ort... La Recyclerie, ein Restaurant im 18. Arrondissemente, das über einen Bereich für die Reparatur von Gegenständen, zahlreichen Hühnern und einen Obstgarten verfügt. Hier isst man so lokal und abfallfrei wie möglich und wird gleichzeitig für ökologisch verantwortungsvolle Vorgehensweisen sensibilisiert.

Restmüll zu Dünger

Der Restmüll wird zu Dünger verarbeitet oder an die Hühner verfüttert. Die Vervielfältigung solcher Initiativen ist für mich lebenswichtig, da ich mit meinen organischen Abfällen auch zu Stadtkomposten beitrage. Sie lässt uns lernen, lokal zu denken und zu leben.

Auf der Suche nach Vegetation fahre ich oft mit dem Fahrrad auf der Coulée verte, die von der Place de la Bastille bis zum Bois de Vincennes führt. Diese ehemalige Eisenbahntrasse ermöglicht es Ihnen, an Höhe zu gewinnen!

Ausbildung in der Fahrradreparatur

Es ist das Grenelle-Gesetz von 2007, das, um den Verlust der Artenvielfalt, die Umweltverschmutzung und die Klimaerwärmung vor allem in den Städten zu bremsen, die Schaffung von Grünzügen, Pflanzenkorridoren, einführte, die den Verkehr von Arten und Individuen erleichtern. Ich plane, mich in der Fahrradreparatur ausbilden zu lassen, um selbstständig zu sein und kleine technische Probleme, die mir begegnen, alleine zu lösen... Paris wird für Radfahrer zugänglich.

Ich ziehe mich auch gerne auf das Gelände der Good Planet Foundation zurück, das im Herzen des Bois de Boulogne liegt, nur 10 Minuten von der Porte Maillot entfernt. Ein idealer Ort, um sich abzukühlen und etwas über Biodiversität und Klima zu lernen. Ich liebe es, ständig zu lernen, und nutze jede Gelegenheit. Das Gartenfest ist eine davon. Ich liebe das Gartenfest im Martin-Luther-King-Park im Norden von Paris.

Man berührt den Himmel

Es bietet jeden Spätsommer Zugang zu Landschaftsgärtnern, die die Gabe haben, ihre Leidenschaft weiterzugeben, und Pflanzen verschenken, um die Pariser Balkone zu bestücken. Jede Aktion, jede Pflanze zählt! Stadtökologie ist lebenswichtig. Pflanzen mildern zum Beispiel die Luft- und Lärmbelastung.

Der Sommer in Paris ist etwas Besonderes, seine Atmosphäre, sein Rhythmus, seine Feste ... Ich liebe zum Beispiel das Freiluftkino in La Villette, die Ausstellungen in der Louis-Vuitton-Stiftung, das Lesen in den Parks, das Sammeln von Momenten mit Freunden auf den Rooftops, wie dem über den Dächern des BHV, dem Bazar de l'Hôtel de Ville. Man berührt den Himmel!

Honig auf den Dächern von Paris

Auf den Dächern von Paris findet man auch immer mehr Bienen, wie die auf dem Dach der Opéra Garnier, die im Sommer besichtigt werden kann. Erstaunlicherweise sammeln die Bienen in der Stadt besser, da sie weit weg von Räubern und Pestiziden sind, und ihr reichhaltigerer Honig ist genauso gesund und lecker.

Wenn man etwas weiter südlich in Paris am Ufer der Seine hinuntergeht, findet man den Jardin des Plantes, einen legendären Ort, der seit dem 17e Jahrhundert naturkundliches Wissen vermittelt. Das Museum National d'Histoire Naturelle, das ihn verwaltet, leistet bemerkenswerte Arbeit zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Vermittlung von Wissen. Dort wird alles getan, um die Bewusstseinsbildung anzuregen und diesen natürlichen Reichtum an zukünftige Generationen weiterzugeben.

Problem der Finanzwelt?

In Paris sind im Sommer die Strassen leer, man nimmt sich endlich die Zeit, die Architektur von Haussmann zu entdecken, zu flanieren, den Himmel zu betrachten, das Tempo zu verlangsamen... Das ist ein bisschen das Problem der Finanzwelt, oder? Ich wünsche uns allen einen ähnlichen «Sommer» an den Märkten. Dies würde eine Rückbesinnung auf die lange Zeit ermöglichen.


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