Die aktuelle Rentnergeneration will ihren Nachkommen Vermögen hinterlassen. Deshalb wird auch nach der Pension fleissig weitergespart, wie eine neue Studie zutage fördert.

Die «goldene» Schweizer Rentnergeneration wird ihrem Ruf gerecht. Sie ist nicht nur viel zufriedener als jüngere Altersklassen und finanziell häufig sehr gut gebettet. Sie meint es auch gut mit nahestehenden Personen. So will mehr als die Hälfte der Pensionierten einen Teil des Vermögens nach dem Ableben in die Hände von für sie wichtige Personen legen.

Zu diesem Befund kommt eine am Mittwoch gegenüber den Medien vorgestellte Studie des Lebensversicherers Swiss Life. Der Report wiederlegt also ein gängiges Erklärungsmuster aus der Wissenschaft, wonach das Sparen der Individuen im Alter wieder abnimmt. Zumindest in der jetzigen Schweizer Rentnergeneration ist der Wunsch ausgeprägt, nach der Pensionierung weiter zu sparen, um eigenes Vermögen weiterzuvererben.

Sparbatzen für die Nachkommen

Bei den zu verteilenden Geldern kann es sich um ein hübsches Sümmchen handeln, verfügt doch die Hälfte der pensionierten Steuerpflichtigen über ein Bruttovermögen von mehr als 300’000 Franken.

Diese Gelder werden mehrheitlich nicht verzehrt. Gemäss der Analyse hielten sich bei 44 Prozent der Personen ab 65 Jahren die Ein- und Ausgaben in etwa die Waage. Ein Drittel dieser Gruppe lebte sogar in einem Haushalt, wo Geld auf die Seite gelegt wird. Allerdings rechnet auch jeder zehnte Pensionierte damit, dass das Geld nicht bis zum Lebensende reicht.

Unterschätztes Risiko eines Pflegefalls

Ob der Spendierfreude unterschätzen Rentner offensichtlich das Risiko, im hohen Alter zu einem kostspieligen Pflegefall zu werden. Jedenfalls sehen lediglich 20 Prozent der von Swiss Life befragten 65- bis 75-Jährigen für sich ein ernsthaftes Risiko, im hohen Alter pflegebedürftig zu werden.

Die Realität sieht aber weniger rosig aus. Tatsächlich verbringt jede zweite Person, die nach 65 verstirbt, das letzte Lebensjahr teilweise oder ganz im Pflegeheim. Im Durchschnitt dauert ein Heimaufenthalt knapp drei Jahre.

Häufig ungedeckte Pflegeheimkosten

Wenig verwunderlich unterschätzen die Pensionierten gemäss der Umfrage auch die Kosten eines Pflegeheimaufenthalts mit monatlich 6’100 Franken zu tief ein.

Dieser Betrag entspricht ungefähr dem realen, selbst zu tragenden durchschnittlichen Kostenanteil, heisst es. Allerdings erreicht bloss eine Minderheit von etwa 7 Prozent der Heimbewohner ein Einkommen in dieser Höhe, erklärt Studienautor Andreas Christen. Darum könne der heimbedingte Vermögensverzehr häufig bis zu 30’000 Franken pro Jahr betragen. Dies belastet besonders den Mittelstand stark, weshalb rund die Hälfte der Heimaufenthalter auf Zuschüsse durch staatliche Ergänzungsleistungen angewiesen ist.

Erfahren in der Geldanlage

Bevor die Rentner etwas vererben, gehören sie häufig selber zu den Begünstigten. Rund ein Drittel der Befragten hat im bisherigen Leben mindestens 100'000 Franken geerbt, wie die Studie zutage fördert. Dies mag auch ein Grund sein, dass sich diese Generation finanziell selbstbestimmter und zufriedener fühlt als der Bevölkerungsteil, der das ordentliche Rentenalter von 65 Jahren noch nicht erreicht hat.

Die finanziell sorgenfreie Rentnergeneration ist ausserdem gewohnt, ihr Vermögen zu verwalten. Wie aus der Studie hervorgeht, ist dabei das Finanzwissen bei jenen Personen ausgeprägter, die eine Vorsorgeberatung gemacht haben.

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