Investieren in Verteidigung: Aufbruch in die nächste Phase?
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Decalia lädt zur Konferenz «Defense: Heading into the Next Market Phase» ein:
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Von Roberto Magnatantini
Bei Decalia beraten wir unsere Kunden, wie sie sich in diesem sich rasant entwickelnden Sektor orientieren und Chancen innerhalb des Verteidigungs-Superzyklus nutzen können. Die folgenden «Frequently Asked Questions» beleuchten den Kontext und zeigen auf, wo wir die grössten Investitionsmöglichkeiten sehen.
Was treibt das Thema Verteidigung?
Erstens: Geopolitik. Seit dem Zweiten Weltkrieg haben die Vereinten Nationen das Prinzip des Verbots territorialer Eroberungen weitgehend durchgesetzt. Die grossflächige Invasion der Ukraine hat dieses Gleichgewicht zerstört und die Machtlosigkeit der UNO für den Fall offengelegt, dass ein ständiges Mitglied des Sicherheitsrates und zugleich eine bedeutende Atommacht Krieg führt. Zugleich justieren die USA ihre Rolle in der «regelbasierten Ordnung» neu – Länder, die ihren Schutz lange ausgelagert hatten, müssen nun eigene Fähigkeiten aufbauen.
Zweitens: Technologie. Künstliche Intelligenz und unbemannte Systeme revolutionieren die Kriegsführung. Zu Beginn des Ukraine-Krieges erinnerten die Gefechte an Muster des Kalten Krieges: Wellen mechanisierter Einheiten mit enger Luftunterstützung. Dies erwies sich schnell als obsolet: Die Allgegenwart von Sensoren, KI-Datenmanagement und Drohneneinsätze machten die Konzentration von Kräften nahezu selbstmörderisch, da jedes aufgespürte Ziel innert Sekunden angegriffen werden konnte. Militärische Doktrinen müssen neu geschrieben und Arsenale umgerüstet werden. Viel bestehendes Gerät ist veraltet.
Ist es zu spät für Investitionen?
Wir glauben nicht. Die «Friedensdividende» nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion liess viele westlich orientierte Armeen buchstäblich ausbluten. Die Wiederaufrüstung wird sich über Jahrzehnte hinziehen, mit mehrjährigen Verträgen für komplexe Systeme. Die Nachfrage ist global: Während Europa im Rampenlicht steht, wächst auch in Asien der Druck – insbesondere durch ein zunehmend selbstbewusstes China.
Zwar sind die Bewertungen gestiegen, doch Gewinne und Auftragsbücher wachsen rasant, was fallende Multiples impliziert. Neue Technologien schaffen zudem Nischenführer mit überdurchschnittlichem Wachstum. Unsere bevorzugten Felder sind Datenanalyse, Anti-Drohnen-Technologie, Raketenabwehr, autonome Seeüberwachung sowie Modernisierungen von Landsystemen.
Kann Europa seine Pläne finanzieren?
Trotz fiskalischer Einschränkungen gibt es verschiedene Wege zur Finanzierung. Erstens haben Länder wie Deutschland noch erheblichen Spielraum zur Neuverschuldung, insbesondere für strategische Investitionen. Zweitens gelten Verteidigungsausgaben zunehmend als Hebel für die Reindustrialisierung – mit positiven Effekten auf Beschäftigung und Innovation. Drittens könnte die teilweise oder vollständige Beschlagnahmung der derzeit eingefrorenen 300 Milliarden Dollar an russischen Vermögenswerten helfen, doch dies wird rechtlich und politisch schwierig.
Sollten Investoren den Fokus nur auf Europa legen?
Europa ist zwar derzeit der am schnellsten wachsende Markt, doch eine globale Perspektive ist klüger. Verteidigungsbudgets steigen weltweit, nationale Champions geniessen staatliche Rückendeckung – etwa Mitsubishi Heavy Industries in Japan oder Korea Aerospace. Spitzentechnologien wie Laser, Hyperschall oder KI entwickeln sich ausserhalb Europas oft schneller. Zudem mindert Diversifikation die Risiken, da die Korrelationen zwischen Subthemen und Regionen gering sind.
Was, wenn Frieden in der Ukraine einkehrt?
Ein Waffenstillstand könnte europäische Verteidigungsaktien kurzfristig korrigieren lassen – wohl aber nur in Form einer Pause. Aufrüstungspläne würden bestehen bleiben, da Moskaus Ambitionen zu tief verankert sind, um eine Rückkehr zu einer friedlichen Weltordnung zu erlauben.
Warum Decalias Defense-Strategie?
Bei Decalia verfügen wir über ausgewiesene Expertise im Verteidigungssektor. Im März 2024 lancierten wir unsere eigene Strategie, um der Nachfrage unserer Kunden gerecht zu werden. Bestehende Alternativen waren uns zu US-lastig, zu stark zivil exponiert und oft zu intransparent. Small- und Mid-Caps mit grossen Chancen waren zudem unterrepräsentiert. Wir entwickelten daher ein transparentes, stark fokussiertes, Bottom-up-Portfolio, das auf Unternehmen setzt, die optimal positioniert sind, moderne Armeen zu beliefern. Seit der Lancierung hat die Strategie ihre Mission erfüllt und die Vergleichsgruppe deutlich übertroffen.
Aus ESG-Sicht: Ist Verteidigung akzeptabel?
Viele Rüstungsunternehmen schneiden in ESG-Ratings gut ab. Die eigentliche Debatte ist ethisch: Manche Investoren sehen Verteidigung noch immer als unvereinbar mit Nachhaltigkeit. Doch die Wahrnehmung ändert sich schnell. Der Ukraine-Krieg hat verdeutlicht, dass Verteidigung eine Voraussetzung für Frieden, Demokratie und Menschenrechte ist. Institutionen reagieren: Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert inzwischen Dual-Use-Projekte, die EU prüft die Einordnung der Verteidigung in ihrer Nachhaltigkeitstaxonomie, und grosse Investoren wie der norwegische Staatsfonds oder das niederländische ABP lockern ihre Einschränkungen. Zunehmend herrscht Konsens: Ohne Sicherheit lassen sich langfristige ökologische und soziale Ziele nicht erreichen – Verteidigung gilt als Voraussetzung für Nachhaltigkeit.
Roberto Magnatantini, CFA, ist Experte für die Rüstungsindustrie und Lead Portfolio Manager der Decalia Aegis Defense-Strategie.
Decalia ist ein führender Schweizer Vermögensverwalter, der private und institutionelle Kunden betreut und berät. Im Fokus stehen drei Kernbereiche: Asset Management, Wealth Management und Private Markets.
*** Konferenz: «Defense – Heading into the Next Market Phase» ***
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