Der Derivate-Spezialist Leonteq hat von den «besonderen Marktbedingungen» im Vorjahr profitiert. Das starke Handelsgeschäft machte Einbussen bei den Kommissionen und Dienstleistungen mehr als wett.

Leonteq hat den Betriebsertrag 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf 456,4 Millionen Franken gesteigert. Aufgrund des allgemein schwierigen Marktumfelds für Anleger im Jahr 2022 wurde in den meisten Regionen eine verhaltene Kundenaktivität verzeichnet. Das habe zu einem Rückgang der Kommissions- und Dienstleistungserträge um rund einen Drittel geführt, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst. Das sei jedoch durch das starke Handelsergebnis kompensierte worden, schreibt das Unternehmen weiter.

Die Investitionen in strategische Initiativen hätten zu höheren Ausgaben geführt. Der Geschäftsaufwand kletterte um 8 Prozent auf 263,1 Millionen Franken. Das resultierte in einem um 11 Prozent höheren Gewinn vor Steuern von 193,3 Millionen Franken.

Rekordergebnis eingestellt

Der Konzerngewinn von 156,4 Millionen Franken übertraf die Bestmarke von 155,7 Millionen Franken im Jahr 2021 nochmals leicht. «Wir haben ein Rekordergebnis erzielt, das die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells unterstreicht, und wir konnten dank der weiteren Diversifizierung unseres Angebots auch die Ertragsqualität verbessern», betont Leonteq-CEO Lukas Ruflin.

Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Die Dividende soll um einen auf nun 4 Franken pro Aktie steigen. Zudem wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 18 Millionen Franken beschlossen, was einer pro forma Ausschüttung von 1.00 Franken pro Aktie entspreche. Es soll Anfang April beginnen und bis Ende Dezember 2023 laufen.

Das Management rechnet damit, dass die erhöhte Unsicherheit bei Anlegern auch 2023 anhalten wird. Die Investitionen in Wachstumsinitiativen sollen um circa 50 Prozent auf rund 32 Millionen Franken steigen. Mit Blick auf die Rentabilität erwartet Leonteq einen Gewinn vor Steuern von 70 bis 100 Millionen Franken für das Gesamtjahr. Das entspräche rund einer Halbierung zu 2022.

Finanzchef tritt ab

Auf Ende August muss sich das Derivate-Haus zudem einen neuen Finanzchef suchen. Marco Amato, seit 2016 Deputy CEO & CFO, tritt auf diesen Termin zurück, um sich neuen Aufgaben zu widmen, wie es weiter heisst. Der Suchprozess für einen Nachfolger wurde bereits eingeleitet.

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