Die Firma Swissreputation.group hat gemeinsam mit dem IMWF Institut die Reputation der wichtigsten Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen in der Schweiz analysiert. Egal ob Hausdurchsuchungen, angetrunkene Manager oder Buchhaltungs-Skandale – eine Schwachstelle weisen die meisten Firmen auf. 

Die Top-5-Rangliste der Unternehmensberatungen zeigt Boston Consulting Group (BCG) an der Spitze, wie der am Dienstag publizierten Studie der Swissreputation.group zu entnehmen ist. Das Unternehmen überzeuge vor allem in den Bereichen Produkt & Service, Wirtschaftlichkeit, Management sowie als Arbeitgeber und könne auch in Sachen Nachhaltigkeit punkten, hiess es weiter.

Als einziges Unternehmen in der Spitzengruppe ist die zweitplatzierte Accenture in allen Reputationsdimensionen präsent, wenn auch mit Abstrichen in den Bereichen Management und Arbeitgeber. Auf den weiteren Rängen folgen Alix Partners, Bain & Company und Egon Zehnder.

Mehrere Lücken

Diese drei Beratungsunternehmen weisen laut Swissreputation.group bereits mehrere Lücken auf in ihren Reputationsprofilen und sind nicht in allen für die Reputation wichtigen Themen präsent.

Total wurden 24 Unternehmen ausgewählt und auf ihre mediale Reputation hin untersucht. Insgesamt fanden dafür mehr als 19'000 Aussagen in Schweizer Medien Verwendung, die wiederum mittels Künstlicher Intelligenz ausgewertet wurden. Weitere in der Studie ausgewertete Unternehmensberatungen sind Helbling, McKinsey, Oliver Wyman, Roland Berger, Simon-Kucher und Zühlke.

Schwäche im Management

Das Ranking der Wirtschaftsprüfungsunternehmen zeigt PWC auf dem ersten Platz. Die Beratungsfirma zeige ein sehr gutes, ausgewogenes Reputationsprofil mit einer einzigen Schwäche im Bereich Management, heisst es in der Studie weiter.

Hinter PWC folgen Deloitte – mit einem ebenfalls starken Profil – gefolgt vom nicht ganz so prominenten Unternehmen Mazars und den beiden Branchengrössen KPMG und EY. Angesichts der diversen Turbulenzen, welche EY in den vergangenen zwei Jahren durchmachte, überrascht das gute Abschneiden beinahe. 

Immer grössere Abstände

Die Abstände in der Reputationsleistung sind innerhalb der fünf ersten Unternehmen deutlich grösser als bei den Unternehmensberatern. Weitere in der Studie ausgewertete Wirtschaftsprüfer sind Balmer-Etienne, BDO, Grant Thornton und OBT.

Wie der Studie weiter zu entnehmen ist, kommt vielen Unternehmen der Reputationsfaktor «Management» in die Quere. In vielen Fällen sind dabei Vorfälle ausländischer Niederlassungen betroffen, die auch auf Resonanz in Schweizer Medien stiessen.

Hausdurchsuchungen, angetrunkene Manager und Buchhaltungsskandale

So zum Beispiel der Wirecard-Skandal (EY Deutschland), Verdacht auf Verwicklung in Cum-Ex-Geschäfte und Hausdurchsuchungen (KPMG Deutschland), Weitergabe vertraulicher Unterlagen (PWC Australien), Durchsuchung von Büros in Shanghai durch chinesische Behörden (Bain China) oder ein pöbelnder, angetrunkener Deloitte-Manager (UK).

Diese Fälle rütteln am Vertrauen in die Führung der Unternehmen und stellen erhebliche Reputationsrisiken dar, wie die Swissreputation.group feststellt.


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