Michel_Ho_100Viele Unternehmen im Hochzinsmarkt wachsen auch unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen, wie Obligationenexperte Michael Ho von ING feststellt. Den Anlegern bieten sich Chancen.

Ein kurzer Rückblick: Im 4. Quartal 2011 erlebten Anleger zwar eine volatile, aber letztlich erfreuliche Wertentwicklung am Hochzinsmarkt. Vor allem im Oktober kam es im Anschluss an ein sehr schwaches 3. Quartal zu einem Run auf High-Yield-Obligationen.

«Die Unternehmensdaten blieben robust, es kam kaum zu Ausfällen», erklärt Michel Ho (Bild), Anleihenexperte bei ING Investment Management (ING IM).

Über das ganze Jahr gesehen lieferten mit Ausnahme des Wohnimmobilien- und des Transportsektors alle Branchen positive Erträge. Zu den erfolgreichsten Branchen zählten Energie, Technologie sowie Kabel, die in Dollar jeweils über 9 Prozent rentierten. In Folge der anhaltenden Krise an der Euro-Peripherie schnitten US-Werte besser ab als ihre europäischen Pendants.

Schwierigen Herausforderungen gewachsen

Trotz der Sorgen um die Staatsschulden in Europa rechnet ING IM mit einem guten, wenn auch volatilen 2012 für High-Yield-Investments. «Unternehmen mit gesunden Bilanzen und kräftigen Cashflows sind auch schwierigen Herausforderungen, wie sehr geringem Wirtschaftswachstum oder gar einer leichten Rezession, gewachsen», sagt Ho.

Noch zu Jahresbeginn habe der Markt das Risiko mit implizierten Ausfallraten bei Unternehmensanleihen von über 9,5 Prozent zu hoch eingeschätzt. Derzeit liegt die geschätzte Ausfallwahrscheinlichkeit laut Ho bei nur 2 Prozent. «Bei den gegenwärtigen Risikoaufschlägen von rund 700 Basispunkten bieten sich für Anleger attraktive Ertragschancen», erklärt er.

Spielraum für Verbesserungen

Die Stabilität der Staatshaushalte wird einer der Schlüsselfaktoren für die Entwicklung am Unternehmensanleihemarkt bleiben.

Die jüngste Entspannung habe sich bereits positiv auf die Stimmung unter Investoren ausgewirkt, aber es bestehe noch erheblicher Spielraum für Verbesserungen, sagt Ho. «Die meisten Unternehmen bleiben vorsichtig und konzentrieren sich weiterhin auf die Stärkung ihrer Bilanzen sowie den Schuldenabbau», so der ING-Experte weiter

Zweistellige Renditeaussichten

Michel_Ho_200ING IM erwartet, dass auf Grund der soliden Ausgangslage die Nachfrage nach hochverzinslichen Obligationen ungebrochen bleibt. Weiter sprächen die tiefen Renditen bei Staatsanleihen mit vergleichbaren Laufzeiten dafür, dass Investoren auf Hochzinsanleihen ausweichen würden. So rentieren Bundesanleihen mit 5-jähriger Laufzeit derzeit weniger als 1 Prozent, während der globale und der europäische Hochzinsfonds von ING nahezu 8 Prozent abwerfen.

Über das ganze Jahr rechnet der Experte gar mit zweistelligen Fondsperformances.

Sowohl der globale als auch der europäische High-Yield-Fonds von ING investieren in Unternehmensanleihen, die unter Investment Grade liegen. Sie berücksichtigen aber keine Staatsanleihen von Schwellenländern. Renditen von derzeit 7 bis 8 Prozent sowie solide Rahmendaten an den Unternehmensanleihemärkten machen diese Anlageklasse für immer mehr Investoren ausserordentlich attraktiv, wie Michel unterstreicht.

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