Genuss-Offensive: Österreichische Raiffeisen steigt bei Falstaff ein
Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien beteiligt sich am Gourmet-Verlag Falstaff. Das Magazin will international kräftig expandieren.
Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien übernimmt eine Beteiligung von 25,1 Prozent am Genuss- und Lifestyle-Verlag Falstaff. Über seine Schweizer Tochtergesellschaft, in der PR-Berater Aloys Hirzel als Co-Herausgeber fungiert, gibt er auch in der Schweiz ein Magazin gleichlautenden Namens heraus.
Wie beide Seiten bekanntgaben, steht die Transaktion unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen, insbesondere der Wettbewerbsbehörden.
41 Millionen Euro Umsatz
Falstaff beschäftigt derzeit rund 170 Mitarbeitende und erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von etwa 41 Millionen Euro bei einer EBITDA-Marge von rund 8 Prozent. Für 2025 wird ein Umsatzwachstum von rund 10 Prozent auf 45 Millionen Euro erwartet.
Der Verlag ist mit seinen Inhalten rund um Wein, Kulinarik, Reisen und Lifestyle bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz und seit Kurzem auch in Italien präsent. Eine slowakische Ausgabe soll noch im Mai folgen. In Skandinavien und dem Baltikum publiziert Falstaff bereits Restaurant-Guides.
Slowakei, Spanien, Serbien
In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen in mindestens zwölf europäischen Ländern vertreten sein. Geplant sind unter anderem Markteintritte in Spanien – dem flächenmässig grössten Weinproduktionsland der Welt – sowie in Serbien und weiteren Teilen des südlichen Balkans.
Falstaff-Herausgeber Wolfgang Rosam begrüsst die Partnerschaft. Sie sichere die Eigenkapitalbasis für das hohe Expansionstempo: «Während viele andere Magazine – vor allem in Deutschland – zusperren, sperren wir auf.»
«Aktives Beteiligungsmanagement»
Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien ist eine genossenschaftlich organisierte Beteiligungsgesellschaft. Neben der gleichnamigen Bank gehören ihr weitere Firmen und Anteile aus dem Agrar- und Medienbereich.
Man verfolge ein «aktives Beteiligungsmanagement», erklärt Generaldirektor Michael Höllerer, und werde «die künftige Entwicklung von Falstaff als verlässlicher Partner mitgestalten».