Der Architekt der neuen Strategie des Versicherers Zurich hat das Unternehmen Knall auf Fall verlassen, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. CEO Mario Greco hat bereits einen Ersatz.

Claudio Gienal hat die Zurich Insurance Group abrupt verlassen. Der Architekt der neuen Strategie der Versicherungsgruppe wollte wieder ins operative Zurich-Geschäft einstiegen – wählte dann aber den Abgang, wie finews.ch am Dienstag aus mehreren Quellen erfahren hat.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte Gienals Austritt. Ersatz für ihn sei bereits gefunden: Der neue Strategiechef der Zurich heisst Giovanni Giuliani, der bereits im vergangenen Herbst vom italienischen Versicherer Generali in Mailand nach Zürich gekommen war.

Rückschlag für Mario Greco

Damit konnte Zurich-CEO Mario Greco diese Stabsstelle zwar erneut mit einer Person seines Vertrauens besetzen. Gienals Abgang ist dennoch ein Rückschlag für den Italiener, der mit der Zurich denselben Turnaround anstrebt, wie er ihm bereits als CEO bei Generali gelungen war.

Gienal hatte den Job als Chefstratege der Zurich im vergangenen April angenommen. Davor hatte er während gut zwei Jahren das Leben-Geschäft der Zurich Schweiz geleitet. Zum Versicherungskonzern war Gienal, ursprünglich ein Berater von Accenture und McKinsey, im Jahr 2008 gestossen – als Head of Operational Transformations, wie seinem Lebenslauf zu entnehmen ist.

Chef einer 40-köpfigen Task Force

Als Architekt und Chef der Task Force für die neue Zurich-Strategie war er im vergangenen Jahr mitverantwortlich für die Transformationen, welche Greco seit seinem Antritt als CEO im März 2016 angestossen hatte. Die Früchte der Arbeit von Gienals 40-köpfigem Team präsentierte Greco im vergangenen November.

Im Grundsatz soll Zurich schlanker und effizienter werden. Greco strich auch die Profitabilitäts-Ziele zusammen, möchte aber die bisherige Dividenden-Politik beibehalten.
Schon zuvor hatte Greco die Organisation der Zurich vereinfacht und Teile der Geschäftseinheiten zusammengelegt.

Sehnsucht nach operativer Rolle

Gemäss finews.ch-Recherchen strebte Gienal wieder eine hochrangige Position im operativen Zurich-Geschäft an, nachdem er die Strategie definiert hatte. Es kam dann ganz anders: Er verliess den Konzern Mitte vergangenen Dezember. Offenbar hat Gienal bereits einen neuen Job. Auf Anfrage von finews.ch wollte sich der Zurich-Mann dazu nicht äussern.

Damit verliert Greco innerhalb von nur drei Monaten bereits den zweiten hochrangigen Manager: Ende Oktober hatte Marketing- und Kommunikationschef Andreas Hildenbrand Zurich verlassen, wie finews.ch berichtete.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel