Die aktuelle Zinsentwicklung hat zu kräftigen Kursverlusten bei Bankaktien geführt. Investoren in Versicherungen fühlen sich hingegen viel zu sicher, sagt ein Kapitalmarktexperte.
Der Blick auf Bankaktien löst derzeit bei Investoren eine Depression aus. Am Schweizer Beispiel: UBS und Credit Suisse handeln wieder in der Nähe ihrer historischen Allzeittiefs. Jäh abgestürzt sind im Zuge der aktuellen Zinsentwicklung auch die Kurse der kleineren Konkurrenten Julius Bär und Vontobel.
Der Verfall langfristiger Zinssätze beeinträchtigt eine wichtige Einnahmequelle der Banken aus dem Fristentransformations-Geschäft. Die flache Zinskurve ist aber auch ein Zeichen für einen Wirtschaftsabschwung, was oftmals erhöhte Abschreibungen auf den Kreditportfolios von Finanzinstituten nach sich zieht.
Offene Schere zwischen Bank- und Versicherungsaktien
Wobei auffällt, dass Schweizer Versicherungswerte vom Ausverkauf bislang weitgehend verschont worden sind. Assekuranzpapiere waren in den letzten Jahren der willkommene Ausweg für Investoren, die auf die Finanzbranche setzen wollten. Verlor beispielsweise die UBS innerhalb der letzten zwölf Monate über 35 Prozent an Wert, legten eine Zurich oder eine Swiss Life im selben Zeitraum mehr als 16 respektive über 31 Prozent zu.
Doch Versicherungen sitzen mit den Banken eigentlich im selben Boot. Ihren Aktionären könnten ähnlich schlimme Verluste drohen, wie Manfred Hübner (Bild unten), der Chef der Kapitalmarkt-Umfrageplattform Sentix, analysiert.
Die Stimmung könnte kippen
Gemäss der Finanzseite «Institutional Money» wies Hübner darauf hin, die Bewertung der Anlagen von Versicherern sei ebenfalls stark zinsabhängig. Tatsächlich habe der Rückgang im langfristigen Zinsbereich zuletzt die Kurse von Versicherern gedrückt.
Hübner sieht nun aufgrund der Sentimentsumfragen die Möglichkeit einer Trendwende in der relativen Stärke. Das heisst: Im Vergleich zu Banken sind Anleger für Versicherungen derzeit immer noch euphorisch gestimmt. Doch diese Stimmung könnte nun kippen.
Sich beschleunigende Abwärtsbewegungen bei den Zinsen seien meist Vorboten einer Korrektur am Bondmarkt. Damit einher gehe eine Phase mit unterdurchschnittlichen Kurschancen bei Versicherungsaktien.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.55%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.89%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.27.99%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.9.01%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.56%
