Serie: Innovation by BNY Mellon
Das Tempo des Zuwachses der Nachfrage im Mobilitätssektor ist weiterhin ungebremst, und viele Staaten haben sich ergeizige Ziele gesteckt. Welches sind die neuesten Trends, die das Wachstum in diesem Sektor ankurbeln und auch für Anleger interessant sind?

Letztes Jahr stiegen die Käufe von Elektrofahrzeugen in Europa – trotz Lockdown – um ca. 135 Prozent, was die Region dazu brachte, China (das ein Wachstum von ca. 12 Prozent verzeichnete) als globalen Treiber der Verkäufe von Elektrofahrzeugen zu überholen[1].

In einer Zeit, in der der globale Automobilmarkt mit Gegenwind zu kämpfen hatte, erreichten die globalen Verkäufe von Elektrofahrzeugen erstmals 3,24 Millionen Einheiten und ihr Marktanteil stieg von 2,5 Prozent im Jahr 2019 auf 4,2 Prozent im Jahr 2020[2].

Wenngleich die Pandemie die Hauptquelle für Risiken und Unsicherheiten bleibt, sieht Fondsmanager Robert Zeuthen, Senior Portfoliomanager bei Mellon (eine BNY Mellon Investment Management Investmentfirma), eine Kombination aus niedrigen, aber steigenden Zinsen, geringen Lagerbeständen, neuen Quellen für Innovationen bei der Mobilität, strengeren Vorschriften, verstärktem Umweltbewusstsein und sich ändernden Verbraucherpräferenzen, d.h. aus konjunkturellen und langfristigen Kräften zugleich, welche die Nachfrage in der gesamten Mobilitätslandschaft beschleunigen werden.

China als Lokomotive

Zeuthen ist ebenfalls der Ansicht, dass die robuste Nachfrage nach Elektrofahrzeugen der Lichtblick auf dem europäischen Markt im Jahr 2020 war, und stellt fest, dass Westeuropa im Vergleich zu anderen Regionen der Welt, einschliesslich China, weiterhin überdurchschnittlich gut abschneidet.

Als weltweit grösster Pkw-Markt hat China jedoch eine bemerkenswerte Erholung des Verkaufsvolumens erlebt, seit seine Wirtschaft wieder in die Gänge gekommen ist. Er stellt fest: «Es wird eine anhaltend positive Grundnachfrage geben, vorausgesetzt, Chinas Binnenwirtschaft setzt ihren Wachstumstrend fort.»

Obwohl der chinesische Markt durch staatliche Kaufsubventionen gestützt wird, die Ende 2022 gekürzt werden sollen, dürfte das Wachstum laut Zeuthen positiv bleiben, da das Interesse der Verbraucher wächst.

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Technologie-Unterstützung

Abgesehen vom Bereich der Elektrofahrzeuge gibt es laut Zeuthen eine wachsende Welt von Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Mobilität: «Wir sehen strukturelle Wachstumstrends in einer Vielzahl von Bereichen. Dies sollte Chancen bei Herstellern von 5G-Netzwerken, Cloud-Computing-Netzwerken, Infrastruktur und zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) eröffnen.

Angesichts der Aussichten auf eine anhaltende E-Commerce-Nachfrage sehen wir auch ein starkes Wachstumspotenzial bei Lieferkettennetzwerken, welche die digitale Transformation nutzen, um mehr Sichtbarkeit und Kontrolle darüber zu ermöglichen, wie sie Waren durch die globale Wirtschaft verfolgen und leiten.»

Die Aussichten für das Wachstum von ADAS und insbesondere der Elektrifizierung von Fahrzeugen bleiben mittel- bis langfristig positiv, fügt er hinzu. Laut UnivDatos Market Insights wird der ADAS-Markt zwischen 2021 und 2026 mit einer CAGR von fast 16 Prozent wachsen und ein Volumen von über 73 Milliarden Dollar erreichen. Auch die Einführung neuer Smartphones läuft bemerkenswert gut und die Aussichten auf Marktanteilsgewinne ermutigen Konkurrenten. 

Sind wir schon soweit?

Im Vergleich zu batteriebetriebenen Fahrzeugen liegt ein Vorteil von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen (FCEV), die mit Wasserstoff betrieben werden, in den schnelleren Aufladezeiten, was zu weniger Unterbrechungen der Fahrtroute führt. Obwohl die Kosten nicht ideal sind, da FCEV-Lkws etwa dreimal so teuer sind wie mit Diesel betriebene Lkws, könnten sie – laut Hydrogen Council – bis 2030 auf das 1,2-fache des Dieselpreises sinken.

Um Fahrzeuge mit Wasserstoff anzutreiben, werden Brennstoffzellen eingesetzt, die den Wasserstoff in Strom umwandeln. Angetrieben werden sie von Brennstoffzellenstapeln, um die Spannungskapazität zu erhöhen. Da der Stapel die Hälfte der Kosten des Wasserstoff-Brennstoffzellensystems ausmacht, wird eine verbesserte Technologie benötigt, um die Erschwinglichkeit zu erhöhen.  

Während batteriebetriebene E-Fahrzeuge bei den PKW in aller Munde sind, eignet sich Wasserstoff wahrscheinlich zunächst besser für grössere Nutzfahrzeuge.

«Auf dem Weg zu einer emissionsfreien oder emissionsärmeren Welt sehen wir die Lkw-Industrie, insbesondere das Mittel- und Langstreckensegment, als den Bereich, in dem es am wahrscheinlichsten ist, dass sich Wasserstoff als Kraftstoff durchsetzen wird», fügt der Portfolio Manager Frank Goguen hinzu. «Ein Wachstumspotenzial sehen wir auch bei Bussen und Bahnen, da sie über feste Strecken verfügen, auf denen die Betankungsinfrastruktur leicht zugänglich positioniert werden kann.»

Worauf ist zu achten?

Das Investmentteam, das hinter der BNY Mellon Mobility Innovation Strategie steht, stellt fest, dass die Fundamentaldaten für Auto- und Autozulieferer weiterhin positiv sind. Das Anlageuniversum ist breit aufgestellt und wächst und umfasst mehr als nur Auto-Erstausrüster (OEM) und -Zulieferer. Die Lieferkette ist riesig, so Zeuthen, und umfasst auch die Bereiche LKW, Marine, Luftfahrt und mehr.

Bei der Analyse von Chancen in diesem Spektrum ist es laut Zeuthen wichtig, zu prüfen, ob die Bilanz eines Unternehmens das notwendige Kapital hergibt, um die Umstellung auf die Produktion von Elektrofahrzeugen zu finanzieren und profitabel zu sein, und ob es die notwendigen Innovationskapazitäten im eigenen Haus hat oder ob es diese auslagern muss.

«Im Falle von Start-ups brauchen diese sicherlich eine tiefgehende Untersuchung und einen längeren Ausblick als normal, da die meisten nicht sofort oder heute schon Gewinne abwerfen.»

Er fügt hinzu: «Qualitativ gesehen, entscheiden wir, was wir von der Attraktivität des Fahrzeugdesigns halten. Wir können dann eine Entscheidung über die Wettbewerbsfähigkeit der EV-Angebote des Unternehmens treffen. Wir schauen uns auch die Bilanz jedes Unternehmens an, um sicherzustellen, dass es die finanziellen Mittel hat, um in Elektrofahrzeuge zu investieren und zu expandieren.»

Wichtige statistische Daten:

  • Im Jahr 2019 wurden in Europa 60 Milliarden Euro in die Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien investiert – 19-mal mehr als 2018.
  • 5,2 Prozent der chinesischen Fahrzeuge haben inzwischen einen Elektroantrieb – in Norwegen liegt der Anteil bei 56, in Island bei 25,5 Prozent und in den Niederlanden bei 15 Prozent.
  • Die Möglichkeiten der Elektro-Mikromobilität haben sich seit ihrem Aufkommen im Jahr 2017 rasant erweitert: E-Scooter, elektrisch unterstützte Fahrräder und elektrische Mopeds können mittlerweile in über 600 Städten in mehr als 50 Ländern auch leihweise genutzt werden.
  • Chile hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 den gesamten öffentlichen Nahverkehr zu elektrifizieren; in den Ländern der Europäischen Union sieht eine neue Richtlinie für saubere Fahrzeuge auch eine öffentliche Beschaffung von Elektrobussen vor.
  • In Europa liegen 76 Prozent aller Ladestationen in nur 4 Ländern und zwar in der Niederlande, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien (Stand: Ende 2019).

    Quelle: Europäische Elektrofahrzeug-Ladeplattform Virta.global The global electric vehicle market in 2021: statistics & forecasts 
  • Das Video, den Mobilitätsbericht und weitere Informationen zum BNY Mellon Mobility Innovation Fund erhalten Sie hier

[1] EV-volumes.com and S&P Global Market Insights. Europe overtakes china in EV sales growth in 2020. January 2021.
[2] IbidApol


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