Möglichst viele Sterne bei Morningstar einheimsen und berühmt werden – das war einmal. Denn nun erkennen die Fondsmanager die überraschenden Schattenseiten des Starkults.

Vergangene Woche ging in Chicago die «Morningstar Investment Conference» über die Bühne – Anlass für die derzeit schwer geprüfte Branche, sich wieder einmal selbst zu feiern.

Ein Forschungspapier, dass die Gastgeberin Morningstar an der Konferenz verteilte, erwies sich dann aber als Dämpfer für die ausgelassene Stimmung, wie die britische «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) berichtet.

Durchaus kritisch hat das amerikanische Fondsanalysehaus nämlich untersucht, wie konsistent die besten Fonds der Branche performen. Und dabei Überraschendes herausgefunden.

Kostspielige Performance-Jagd

Auf einen Horizont von drei Jahren hinaus erzielen Anleger mit einem Fonds, der bisher hohe Renditen lieferte, genauso viel respektive genauso wenig Performance, wie wenn sie unter schlechtesten Fonds auswählen würden.

Das ist ernüchternd, wenn man weiss, dass Investoren ihre Vermögen am liebsten jenen Vehikeln zuschanzen, die im Moment die beste Rendite liefern und deren Manager am meisten gefeiert werden.

Auf zehn Jahre hinaus führt jene «Performance-Jagd» laut der Studie gar zu Verlusten. So erzielten US-Fondsanleger in der letzten Dekade nur 4,35 Prozent Performance, die Fonds selber rentierten im Schnitt 4,88 Prozent.

Trügerische Sterne

Ein Befund also, der das Vertrauen in die Star-Manager nicht gerade steigert. In Zeiten, in denen Milliarden aus aktiv verwalteten Produkten Richtung passive Investments wie Indexfonds (ETF) fliessen, ist das wenig willkommen. Auch in der Schweiz haben Grossbanken wie die UBS und Spezialisten wie GAM mit der Unlust der Kunden oder mit der schwachen Performance ihrer Produkte zu kämpfen.

Doch das ist noch nicht alles. Das Studienresultat legt zumindest nahe, dass auch Morningstar eine nicht unwesentliche Rollee bei der Performance-Jagd spielt.

Pro memoria: Morningstar bewertet das Fondsuniversum mit seinen berühmten Sternen, wobei die Performance über drei, fünf und zehn Jahre eine wesentliche Rolle spielt. Ein Fünsterne-Ranking zu erhalten, ist der oberste Ehrgeiz eines jeden Fondsmanagers. Für seine Kunden sind die Sterne nämlich überaus wichtig beim Investmententscheid – es sollen laut dem Bericht schon Fonds geschlossen worden sein, weil sie mit «nur» zwei Morningstar-Sternen komplett aus der Nachfrage fielen.

Siegesfeier abgesagt

Inzwischen ist Morningstar diskret dazu übergegangen, in einem separaten «Analyst Rating» nicht die Fonds, sondern die Professionalität der Fondsmanager zu bewerten. Vom mit viel Marketing-Geld angeheizten Starrummel um die besten Fondsprodukte ist das meilenweit entfernt.

Kritische Beobachter könnten darin allerdings ein Geständnis erkennen: Wo keine Siege mehr stattfinden, erübrigt sich auch die Siegesfeier.

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