Anleger in den beliebten Themenfonds schaden sich selbst durch zu häufiges Handeln. Sie sind sehr schlechte Markttimer, wie eine neue Studie zeigt.

Künstliche Intelligenz, Energiewende, Gender Diversity, Weltraumforschung oder gar Cannabis – an der Börse gibt es kaum ein Anlagethema, das sich nicht mit Themenfonds spielen liesse. 

Thematisch in Wachstumschancen investieren und so an globalen technologischen, ökologischen oder demografischen Megatrends partizipieren: Mit diesem Narrativ lockt mittlerweile auch fast jede Schweizer Bank anlagewillige Kundinnen und Kunden. Viele herkömmliche Fonds, so heisst es dann oft, würden solche Megatrends und das damit verbundene Wachstumspotenzial nur ungenügend abbilden.

Dank Narrativ besonders attraktiv

Themenfonds haben in den letzten Jahren daher weltweit stark an Bedeutung gewonnen. Diese Investmentfonds oder börsengehandelten Indexfonds (ETF) investieren in Unternehmen, die sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren. Seit 2018 hat sich das von Themenfonds global verwaltete Vermögen mehr als verdoppelt. Vor allem der narrative Anlagestil macht diese Anlageprodukte für viele Privatanleger besonders attraktiv.

Doch die Ergebnisse der meisten Anleger sind alles andere als berauschend, wie das US-Researchhaus Moringstar in seiner aktuellen Studie «The Big Shortfall» zur thematischen Investmentlandschaft feststellt. Die Studie deckt gewissermassen ein falsches Anlageverhalten und letztlich schlechte Anlageergebnisse auf.

Sie wirft auch die Frage auf, wie Investoren solche thematischen Anlagevehikel nutzen. Denn die die meisten Anleger wären laut den Studienautoren mit einem geduldigeren «Buy and Hold»-Ansatz besser beraten.

Ernüchternde Anlagerenditen

So haben Investoren in thematische Fonds zwei Drittel der Renditen dieser Vehikel durch schlecht getimte Trades verpasst. Der Studie zufolge verloren sie auch mehr Rendite in thematischen börsengehandelten Fonds (ETFs) als in thematischen Investmentfonds, da ETF für taktische Wetten genutzt werden und die Volatilität aufgrund der höheren Portfoliokonzentration höher ist.

Während die durchschnittliche Gesamtrendite thematischer Fonds in dem Fünfjahreszeitraum bis zum 30. Juni 2023 auf Jahresbasis 7,3 Prozent betrug, erzielten die Anleger unter Berücksichtigung der Auswirkungen von Mittelzu- und -abflüssen nur eine Rendite von 2,4 Prozent. Sie mussten also ein jährliches Renditedefizit von 4,9 Prozentpunkten hinnehmen.

Je konzentrierter, desto schlechter

Besonders schlecht schnitten die volatileren Fonds ab, da die Anleger diese Fonds häufiger handelten und tendenziell zu hohen Preisen kauften, und zu niedrigen Preisen verkauften. Die Renditeunterschiede sind umso grösser, je fokussierter der Themenfonds ist.

So verzeichneten Anleger, die sich auf Technologiefonds konzentrierten, eine Renditedifferenz von mehr als 550 Basispunkten, während der Renditeunterschied bei breit angelegten thematischen Fonds mit 111 Basispunkten wesentlich geringer ausfiel. An der Spitze der verschiedenen Themengruppen stehen die «Energiewende»-Fonds mit einer beeindruckenden Lücke von 11,9 Prozentpunkten.

Bis zu einem gewissen Grad sind die grossen Renditedifferenzen innerhalb der Themengruppen auf den für die Studie gewählten Zeitraum zurückzuführen, wie die Autoren anmerken. Breit angelegte Themenfonds seien in der Regel aber stärker diversifiziert, hielten mehr Aktien und investierten in eine Vielzahl von Themen.

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