Nach dem Abschluss der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat die Ratingfirma DBRS Morningstar die Ratings für das kombinierte Unternehmen bestätigt – allerdings mit einem negativen Trend.

Die Ratingagentur DBRS Morningstar hat das langfristige Emittentenrating der UBS AG mit AA (low) und dasjenige der UBS Group mit A (high) bestätigt. Während die Einschätzung für die Holdinggesellschaft Credit Suisse (CS) Gruppe zurückgezogen wird, wird das langfristige Emittentenrating für die operative Gesellschaft mit AA (low) ebenfalls beibehalten.

Die Bestätigung der UBS-Ratings trägt der Erwartung Rechnung, dass die Bank ihre Geschäftsdynamik in einem komplexen Umfeld aufrechterhalten kann. Allerdings berücksichtigt die Ratingagentur die erhöhten operativen Integrationsrisiken, mit denen die UBS infolge der neu übernommenen Credit Suisse konfrontiert sein wird.

Erhöhte Integrationsrisiken

Der negative Trend bei den Ratings spiegelt «das hohe Ausführungsrisiko, das mit dem beträchtlichen Umfang der Übernahme in einer Zeit erhöhter Marktunsicherheit verbunden ist». Die grösste Herausforderung sieht die viertgrösste Ratingagentur der Welt in der Wiederherstellung der Profitabilität der CS.

Die Langfrist-Ratings würden zu «Stable» zurückkehren, wenn «die Kreditwürdigkeit der fusionierten Einheiten trotz der wahrscheinlich geringeren Fähigkeit, während der Integration Erträge zu generieren, erhalten bleibe und die Ausführungssrisiken gut gemanagt» werden.

Negativer Druck auf die langfristigen Ratings würde entstehen, wenn sich das kombinierte Geschäft deutlich abschwächt, die Profitabilität signifikant sinkt und/oder erhebliche Integrationsprobleme auftreten.

Kein signifikantes Wachstum im Investmentbanking erwartet

DBRS geht davon aus, dass die UBS ihre führende Position im globalen Wealth Management beibehalten wird, da die übernommenen Geschäftsbereiche die Position in diesem Segment deutlich stärken. Die Transaktion stärkt auch die Position von UBS als führende Schweizer Bank.

Für die Investmentbank der UBS wird kein signifikantes Wachstum erwartet, da «die Mehrheit der CS-Marktpositionen in einen Nicht-Kernbereich überführt werden», so DBRS. Das kombinierte IB-Geschäft wird im Laufe der Zeit rund 25 Prozent der risikogewichteten Aktiven (RWA) der Gruppe ausmachen.

Reputationsrisiko im Blick

Die Ratingagentur geht weiter davon aus, dass die Kapitalposition des fusionierten Unternehmens stark bleiben wird und dass die Refinanzierungs- und Liquiditätsposition durch eine grosse Einlagenbasis und ein starkes globales Vermögensverwaltungsgeschäft gestützt wird.

Die UBS verfüge über ein insgesamt konservatives Risikoprofil, das die Kredit- und Marktrisikocharakteristika ihrer wichtigsten Geschäftsbereiche spiegle, insbesondere im Wealth Management und Asset Management, mit einer soliden Qualität der Aktiven, heisst es. Das Kreditrisikoprofil der CS gibt laut DBRS angesichts ähnlich solider Kennzahlen keinen Anlass zur Besorgnis

«Wir werden die Reputationsrisiken der Gruppe, einschliesslich der Altlasten, weiterhin beobachten», so die Ratingagentur, die darauf hinweist, dass beide Unternehmen noch mit einigen laufenden Rechtsstreitigkeiten konfrontiert sind. Beide Unternehmen hätten jedoch Rückstellungen für anhängige Rechtsstreitigkeiten und regulatorische Kosten gebildet.

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