Anthony Lawler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GAM, beurteilt auf finews.ch die Absolute-Return-Strategien im Februar 2013.

Anthony_Lawler_1Anthony Lawler ist Portfolio Manager und Mitglied des Investmentkomitees im Multi-Manager-Team von GAM.

Bei vielen Anlageklassen war im Februar eine Konsolidierung zu beobachten. Zu Beginn des Monats war Japan das grosse Makro-Thema. Einige Fonds waren «short» im Yen, «long» im Nikkei-Aktienindex und «short» in japanischen Staatsanleihen. Damit waren sie im Januar gut gefahren, aber im Februar wurde die Volatilität grösser, und das Momentum wurde schwächer.

Wir sehen bei den Währungen jedoch weiterhin attraktive Trading-Chancen. Der Dollar ist eine beliebte Long-Position, und auch Short-Positionen im Pfund und Euro bescherten Gewinne.

Interessante Trading-Möglichkeiten

Die Aussicht auf einen «freundlichen» Abwertungswettlauf zwischen exportabhängigen Ländern könnte den Discretionary-Global-Macro-Fonds so manche Trading-Gelegenheit verschaffen. Zudem bieten sich wieder mehr interessante einzelne Trading-Möglichkeiten, da die mittelfristigen Korrelationen zwischen den Anlageklassen weiter zurückgehen.

Das unruhige Auf und Ab der Märkte im Februar wird, so Lawler, noch nicht als Signal verstanden, das Risiko zu verringern. Von der Grundtendenz her sind die Fonds immer noch optimistisch aufgestellt. In einigen Bereichen des Markts, die übermässig gestiegen waren, ist es aber zu einer natürlichen Gegenbewegung gekommen.

Risikomärkte orientieren sich an Fundamentaldaten

Die Hedge-Fund-Manager sind sich der Risiken einer Konjunkturabkühlung in China, der ungelösten Probleme in Europa und weiter sinkender öffentlicher Ausgaben in den USA infolge der automatischen Kürzungen sehr wohl bewusst.

Dennoch zeugt die Positionierung der meisten Fonds von der Einschätzung, dass sich die Risikomärkte in diesem Jahr hauptsächlich an den Fundamentaldaten orientieren werden. Von daher sehen viele Fondsmanager Chancen in Bereichen wie Währungen, Rohstoffe und Aktienmärkte.

Unruhiger Monat

Für viele Anlageklassen erwies sich der Februar als unruhiger Monat. Einige Trends vom Januar dauerten zunächst an. So stiegen die Aktienkurse überwiegend weiter, und auch die Abschwächung des Yen setzte sich fort. Dann drehten die Märkte und konsolidierten.

Dahinter standen die Wahlen in Italien und die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank. Aus dem Protokoll ging hervor, dass eine ungewöhnlich grosse Zahl von Ausschussmitgliedern Zweifel an der Wirksamkeit einer anhaltenden Geldmengenlockerung im grossen Stil angemeldet und auf die Risiken hingewiesen hatten.

Erhöhte Schwankungen

Bei den Währungen dauerten die erhöhten Schwankungen an. Das Pfund notierte deutlich schwächer, der Yen konsolidierte und gab im Monatsverlauf insgesamt leicht nach, und der handelsgewichtete Dollar-Index erlangte seine Anziehungskraft als sicherer Hafen teilweise zurück – er beendete den Monat mit einem Plus von 3,5 Prozent.

Der MSCI World Index gab seinen anfänglichen Zuwachs wieder ab und notierte am Monatsende nur noch mit einem geringen Plus, während der Barclays Global Aggregate Bond Index um 0,9 Prozent fiel (jeweils auf Dollarbasis). An der makroökonomischen Front liegen die Erwartungen für das Realwachstum in Europa weiter um die null Prozent. Unterdessen waren die Konjunkturdaten aus den USA weiterhin einigermassen solide. Ein Lichtblick war insbesondere der Häusermarkt.

Hedge Funds im Februar

Die Hedge Funds lieferten auch im zweiten Monat des Jahres insgesamt positive Ergebnisse. Der HFRX Global Hedge Fund Index beendete den Monat mit einem Plus von 0,4 Prozent und hat damit seit Jahresanfang um 2,4 Prozent zugelegt.

Bei den HFRX Hedge Fund Strategy-Indizes bot sich folgendes Bild: Alle vier Hauptstrategien – Equity Hedge, Relative Value, Event Driven und Global Macro/CTA – lieferten eine neutrale oder positive Performance.


Zum Thema: GAM Insight – Absolute-Return-Strategien: Performance Update