GAM hat 2023 mit einem hohen Verlust abgeschlossen. Das Minus ist jedoch geringer als befürchtet. Die Kapitalspritze des Ankeraktionärs bleibt also nötig.

Der Asset-Manager GAM hat für das Jahr 2023 einen Verlust von 82,1 Millionen Franken ausgewiesen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte sich der Fehlbetrag noch auf 290 Millionen Franken belaufen.

Das Negativresultat ist damit aber geringer ausgefallen als noch im vergangenen Dezember befürchtet. Damals hatte das Management einen Verlust von bis zu 110 Millionen Franken prognostiziert.

Der operative Verlust 2023 betrug 49,5 Millionen Franken, nach minus 42,5 Millionen Franken im Vorjahr.

Tiefere verwaltete Vermögen und Marge

Im verbleibenden Bereich Investment Management beliefen sich die verwalteten Vermögen per Ende Jahr auf 19,3 Milliarden Franken nach 23,2 Millionen Franken per Ende 2022. Die Die durchschnittliche Management-Fee-Marge war mit 50 Basispunkten (BP) um 1 BP tiefer.

Kapitalerhöhung zur Kredit-Refinanzierung

An der Generalversammlung am 15. Mai wird den Aktionärinnen und Aktionären die geplante Kapitalerhöhung im Volumen von 100 Millionen Franken zur Genehmigung vorgelegt. Die Kapitalspritze soll – wie geplant – vollständig vom Ankeraktionär gezeichnet werden. Das sei nötig um die langfristige Stabilität von Gam zu fördern und die Wachstumsstrategie zu unterstützen.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Aktionärsgruppe um den französischen Investor Xavier Niel (Rock Investment/Newgame) gegen den britischen Fondsmanagers Liontrust im Tauziehen um die Kontrollen bei GAM durchgesetzt und einen Anteil von 27,1 Prozent am Unternehmen übernommen.

Rock Investments hatte GAM eine Kreditlinie von 100 Millionen Franken zugesichert. Davon wurden den Angaben zufolge per Jahresende 36 Millionen Franken in Anspruch genommen. Mit der Kapitalerhöhung soll der Kredit refinanziert werden. Dazu muss die Eidgenössische Übernahmekommission Rock jedoch eine Befreiung von den obligatorischen Übernahmeverpflichtungen bei Überschreitung der Eigentumsschwelle von 33,3 Prozent gewähren, wie es weiter heisst.

Drei Frauen für den Verwaltungsrat

An der Generalversammlung ist zudem ein Umbau des Verwaltungsrates geplant. Laut Mitteilung sollen «drei erfahrene Kandidatinnen» für das Gremium nominiert werden; die Namen werden mit der Veröffentlichung der Traktandenliste publiziert. Damit werde sich der VR künftig aus drei weiblichen und vier männlichen Mitgliedern zusammensetzen.

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