Der Schweizer Asset Manager GAM wird 2023 erneut einen hohen Verlust ausweisen. Die neue Strategie wird erst im Verlauf des nächsten Jahres greifen.

Nach der gescheiterten Übernahme durch die britische Fondsfirma Liontrust und dem Sieg des Investoren-Lagers um den französischen Investor Xavier Niel will der Schweizer Asset Manager GAM eine neue Strategie umsetzen.

Doch bis diese Früchte trägt, dürfte es noch dauern. Für das laufende Jahr rechnet der Vermögensverwalter erneut mit tiefroten Zahlen. Dabei wird unter dem Strich ein Fehlbetrag in Höhe von 105 bis 110 Millionen Franken resultieren, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen ist. Im Vorjahr hatte GAM mit minus 309,9 Millionen Franken einen noch grösseren Verlust ausgewiesen.

Der Vorsteuerverlust wird im Bereich von 45 bis 50 Millionen Franken erwartet, verglichen mit minus 42,8 Millionen Franken 2022.

Gebühren unter Druck

Auch im kommenden Jahr dürfte sich die Ertragslage zunächst nicht gross verbessern. So wird auf der Basis des erwarteten Volumen an verwalteten Vermögen eine tiefere durchschnittliche Management-Fee-Marge von voraussichtlich 45 Basispunkten erwartet. Der Mix werde durch Nettozuflüsse auf Kundenseite beeinflusst sowie Verträge mit bestehenden und neuen externen Partnern im Investment Management, war weiter zu erfahren.

Das Kaufangebot von Newgame, die 27,1 Prozent der Aktien erwerben, soll Mitte Januar 2024 abgeschlossen werden. Hier steht noch die Genehmigung der irischen Zentralbank aus.

Aktien für Mitarbeitende

Zudem kündigte GAM am Donnerstag einen Aktienrückkauf von bis zu drei Millionen Namenaktien an, die für die Mitarbeitervergütung vorgesehen sind. Das entspricht 1,88 Prozent der ausstehenden Anteile. Der Rückkauf findet vom 15. Dezember bis zum 17. Januar 2024 statt. GAM offeriert dabei 0.425 Franken pro Aktie. Am Mittwoch betrug der Schlusskurs 0.3815 Franken.

GAM zeichnet zudem Massnahmen vor, die es ermöglichen sollen Wachstum und Profitabilität erzielen. Dazu gehören die Fokussierung auf Kunden in den bestehenden Kernmärkten, Investitionen, Diversifizierung bei den Anlageprodukten und der Ausbau des Wealth Management.

Lange Aufgabenliste

Für 2024 ist die Aufgabenliste dabei recht lang. So hat sich das Management unter dem neuen CEO Elmar Zumbühl vorgenommen, neue Partnerschaften im Bereich Alternatives einzugehen, den Verkauf des Fund-Management-Services-Geschäfts für Dritte abzuschliessen, in Europa eine Private-Shares-Strategie zu lancieren und die Implementation der Simcorp-Plattform abzuschliessen.

Darüber hinaus seien neue Distributionspartnerschaften geplant sowie die Übertragung der Dienstleistungen für die Verwaltung der GAM-Fonds, war weiter zu erfahren

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