Die Nettozuflüsse in börsenkotierte Indexfonds in Europa erreichten 2014 mit 44,8 Milliarden Euro ein Dreijahreshoch. Gegenüber 2013 haben sie sich sogar fast verdreifacht.

Das europäische Vermögen in Exchange Traded Funds (ETF) ist einschliesslich der Kurssteigerungen im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf 363 Milliarden Euro gestiegen.

In einem Umfeld erhöhter Risiken verzeichneten dabei sowohl die Aktien-ETF als auch die Obligationen-ETF Rekordzuflüsse, wie von Marlène Hassine (Bild) zu erfahren ist. Sie leitet das ETF-Research von Lyxor Asset Management, einer Tochtergesellschaft der französischen Société Générale.

Spitzenreiter sind ETF auf US-Aktien

Die ETF auf Aktien verzeichneten mit 26 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr einen Nettozuflusszuwachs von 82 Prozent; 21,9 Milliarden Euro davon betrafen ETF der entwickelten Länder.

Spitzenreiter mit 16,3 Milliarden Euro waren Nettoinvestitionen in börsengehandelte Indexfonds mit amerikanischen Aktien: Das sind fast dreimal mehr als im Vorjahr. Auch die Nettozuflüsse in globale Aktien-ETF erreichten mit 3,1 Milliarden Franken zweieinhalbmal den Vorjahresbetrag.

Smart-Beta-ETF im Kommen

Einen neuen Rekord-Nettozufluss erzielten die Smart-Beta-ETF mit 2,6 Milliarden Euro, viermal soviel wie 2013. Im Gegensatz dazu verzeichneten die ETF für deutsche Aktien einen Rekordabfluss von 7,8 Milliarden Euro, eineinhalbmal soviel wie im Vorjahr.

Die Aktien-ETF für Emerging Markets erreichten einen bescheidenen Nettozufluss von 872 Millionen Euro, die hauptsächlich auf Indexfonds für asiatische Aktien entfallen.

Beliebte Unternehmensobligationen

Obligationen-ETF glänzten 2014 ebenfalls mit einem Dreijahres-Rekordzufluss von 20,1 Milliarden Euro, zweieinhalbmal soviel wie im Vorjahr. Davon entfallen 15,8 Milliarden Euro auf ETF für Zinspapiere aus den entwickelten Ländern.

Hauptsächlich profitiert haben die börsengehandelten Indexfonds auf Unternehmensobligationen mit einer genügenden Bonität, in die netto 8,2 Milliarden Euro geflossen sind. Im Jahr 2013 waren es lediglich 224 Millionen Euro gewesen. Die europäischen Staatsanleihen-ETF haben mit einem Nettozufluss von 4,5 Milliarden Euro den Vorjahreswert nur leicht übertroffen.

Weitere Abflüsse aus Edelmetall-ETF

Bei den Rohstoff-ETF beliefen sich die Nettoabflüsse im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Euro, während sie 2013 noch 5,5 Milliarden Euro betrgen hatten. Der Abfluss ist vor allem den Edelmetallen zuzuschreiben: Aus den Edelmetall-ETF flossen netto 1,5 Milliarden Euro. Breitgestreute Rohstoff-ETF dagegen verzeichneten einen leichten Nettozufluss von 260 Millionen Euro.