Was den Bitcoin-Preis jetzt bremsen könnte

Der Höhenflug der ältesten Kryptowährung Bitcoin ist zuletzt vor allem dem einen Treiber geschuldet gewesen. Beobachter erwarten nun, dass sich die Dynamik dort abschwächt.

Seit der Zulassung von börsengehandelten Indexfonds (ETF) auf den Spot-Preis von Bitcoin in den USA sind die Schleusen geöffnet: Die neuen Produkte haben im amerikanischen Massenmarkt seit vergangenem Januar Milliarden an neuen Kundenvermögen angezogen und damit den Preis der ältesten Krypto-Währung kräftig klettern lassen.

Der Bitcoin-Kurs zum Dollar steht derzeit zwei Drittel über dem Wert zu Jahresbeginn – dies wohl auch mit Blick auf das bevorstehende «Halving» bei der Ausgabe neuer Einheiten der Digitalwährung.

«Abschwächung des Hype»

Wie Coinshares in einem Report mitteilte, haben Zuflüsse in Anlageprodukte für digitale Vermögenswerte nun aber einen «Peak» erreicht. So errechnete die in Schweden kotierte Anbieterin von Krypto-Investments, die auch an der Schweizer Online-Bank Flowbank beteiligt ist, dass den Vehikeln in der vergangenen Woche unter dem Strich 646 Millionen zugeflossen sind.

Die Zuflüsse im bisherigen Jahresverlauf seien mit 13,8 Milliarden Dollar gar so hoch wie nie zuvor, hält der Report fest. Im Jahr 2021 seien 10,6 Milliarden Dollar erreicht worden.

Dennoch gebe es nun Anzeichen dafür, dass der Appetit der ETF-Anleger nachlasse und die wöchentlichen Zuflüsse von Anfang März nicht mehr erreicht werden. Das deute auf eine «Abschwächung des Hype» rund um die Indexfonds hin, so die Experten.

Knapperes Angebot

In den vergangenen Tagen stand der Bitcoin jedoch noch im Mittelpunkt des Interesses und verzeichnete laut Coinshares Zuflüsse von insgesamt 663 Millionen Dollar. Als Treiber für den Preis gilt dabei auch das bevorstehende Bitcoin-Halving. Dieses führt dazu, dass sich das Tempo der neu emittierten Bitcoin halbiert. In der Folge gelangen weniger neue Coins in den Handel, was ein knapperes Angebot und tendenziell höhere Preise erwarten lässt.

Anlageprodukte auf so genannte Altcoins (alle Kryptowährungen neben den führenden Bictoin und Ethereum) wie Litecoin, Solana und Filecoin verzeichneten Coinshares zufolge Zuflüsse von insgeamt 9,8 Millionen Dollar. Ethereum hingegen erlitt die vierte Woche in Folge Abflüsse in Höhe von insgesamt 22,5 Millionen Dollar.

Gerüchte um Ethereum

Wie auch finews.ch berichtete, könnte der Ethereum-Stiftung eine Untersuchung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC ins Haus stehen; dabei haben die Ethereum-Fans eigentlich auf ein Zulassung von Spot-ETF in den USA gehofft, analog zum Bitcoin im vergangenen Januar. Der Entscheid dazu soll am 23. Mai fallen.