Es ist klar – der automatische Informationsaustausch wird in der Schweiz und Österreich eingeführt. Doch die Bürger wollen das Bankgeheimnis nur unter bestimmten Bedingungen preisgeben.

Schweizer und Österreicher Privatkunden haben bezüglich der Einführung des automatischen Informationsaustausches (AIA) von Bankkundendaten eine klare Meinung: Einführung für Ausländer Ja, für Inländer dagegen Nein. Das ist ein Ergebnis des heute veröffentlichten «LGT Private Banking Report»,  der von einem Team der Johannes Kepler Universität Linz unter Befragung von vermögenden Anlegern in der Schweiz und in Österreich erstellt wurde.

Automatischer Informationsaustausch mit dem Ausland

AIAAuslander

Von den befragten Schweizern, die ein verfügbares Anlagevermögen von 900'000 Franken besitzen, stimmten 10 Prozent auf jeden Fall der Einführung des AIA mit dem Ausland zu. 51 Prozent befürworten zwar ebenfalls die Einführung des Informationsaustausches für Ausländer, knüpften dies aber an bestimmten Bedingungen, wie der fairen Lösung für bisher unversteuerte Vermögen und der Involvierung sämtlicher wichtiger Finanzplätze.

Österreicher sind offener gegenüber AIA

Noch klarer fällt das Verdikt der Österreicher mit einem Anlagevermögen von 500'000 Euro aus: 15 Prozent von ihnen stimmen auf jeden Fall und 62 Prozent unter bestimmten Voraussetzungen der Einführung zu.

Für Inländer hingegen lehnen die Schweizer Befragten diese Lockerung des Bankkundengeheimnisses ab: 56 Prozent sind gegen einen automatischen Informationsaustausch zwischen inländischen Behörden, nur 15 Prozent befürworten ihn und 27 Prozent sprechen sich unter bestimmten Bedingungen dafür aus.

Automatischer Informationsaustausch für Inländer

AIAInlander

 

Wirtschaftliche Interessen anderer Finanzplätze

Von den österreichischen Privatkunden sind 40 Prozent der Befragten gegen einen AIA gegenüber Inländern, 12 Prozent befürworten einen automatischen Informationsaustausch voll und ganz und 47 Prozent unter bestimmten Bedingungen.

Die klare Mehrheit der Befragten betrachte das systematische Sammeln von Informationen über unbescholtene Bürger durch den Staat als inakzeptable Verletzung der Privatsphäre, schreiben die Autoren der Studie. Vor allem in der Schweiz ist eine Mehrheit (77 Prozent) der der Befragten der Meinung, dass sich hinter der Kritik am Bankgeheimnis vor allem wirtschaftliche Interessen anderer Finanzplätze verbergen.

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