Gesichter, Fingerabdrücke, Blutdruck oder die Stimme – der Körper wird immer mehr zum Identifikationsobjekt für Banken, auch in der Schweiz. Ein US-Institut nimmt sich nun die Iris vor.

Herr und Frau Schweizer loggen sich in ihre Online-Bank in den meisten Fällen auf klassische Art ein: Mit Passwörtern und zugesandten Codes. Doch dies ist zeitaufwändig, und Cyberkriminelle finden immer wieder Wege, die Nutzer auszutricksen.

Nun hat der amerikanische Bankriese Wells Fargo angekündigt, ein Login-Verfahren an rund 14'000 Kunden zu testen. Der Zugang zur Online-Bank soll dabei über das menschliche Auge – genauer über die Iris oder Regenbogenhaut – erfolgen, wie die «Financial Times» unlängst berichtete.

Auch für Boxer geeignet

Dabei genüge es in die Kamera des Smartphones zu blinzeln und schon sei man drin, hiess es weiter. Die Identifikation geschehe in weniger als einer Sekunde, verspricht das Software-Unternehmen EyeVerify, das die Technologie liefert.

Laut dem CEO von EyeVerify, Toby Rush, kann die Person mit einer Sicherheit von 99,998 Prozent identifiziert werden. Die Technologie funktioniere sogar, wenn der Nutzer eine Brille trägt und sogar bei geschwollenen oder blutunterlaufenden Augen.

Login per Fingarabdruck

Auch andere Finanzinstitute experimentieren mit neuen Sicherheitsverfahren. Doch hierzulande halten sich die Finanzinstitute noch zurück, erste Gehversuche sind aber im Gang. So haben kürzlich die Schwyzer und die Graubündner Kantonalbank das Login in die Mobile Banking-App per Fingerabdruck lanciert. 

Die britische HSBC beabsichtigt diesen Sommer, ihre Kunden per Fingerabdruck und Stimme zu erkennen. Auf der Suche nach unverwechselbaren Merkmalen setzt das britische Bankhaus Barclays auf die Messung des Blutdrucks in den Fingerspitzen. Und bald können Mastercard-Inhaber ihre Waren und Dienstleistungen mit einem Selfie bezahlen, wie auch finews.ch berichtete.

Biometrie schützt vor Fälschung nicht

Doch absolut täuschungssicher sind menschliche Körpermerkmale nicht. Hackern ist es bereits gelungen, mittels hochauflösenden Pressefotos Fingerabdrücke zu rekonstruieren. Und für ein Iris-Abbild reicht gar eine Handy-Kamera aus. Dies berichtete die deutsche Tageszeitung «FAZ» vor gut einem Jahr.

Demnach gilt: «Was von Menschen gemacht ist, kann zwangsläufig von Menschen nachgemacht werden», so Adolfo Kaminsky, der grösste Passfälscher des 20. Jahrhunderts.

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