Mehr Anreize für Datendeals, mehr Fälle: Offenbar muss in Zukunft mit weiteren Affären à la HSBC und Hervé Falciani gerechnet werden.

HSBC, UBS, LGT, Julius Bär – die Reihe der Banken, die von einem spektakulären Whistleblower-Fall heimgesucht werden, nimmt zu. Dieser Trend wird offenbar durch Untersuchungen belegt. Die«Handelszeitung» zitiert dazu eine neue Studie von KPMG, wonach in diesem Jahr weltweit zu rund 2300 «Datenereignisse» registriert wurden; insgesamt seien über 700 Millionen Personen von Datenverlust betroffen gewesen.

Was tun? Zum Thema befragt wird auch BSI-Chef Alfredo Gysi, und der antwortet: «Die BSI hat durch konsequente organisatorische und physische Aufgabentrennung, zum Teil sogar über separate Gesellschaften, und durch Chiffrierung sensitive Daten sichergestellt, dass Mitarbeiter nur selektiv Zugriff zu den von ihnen benötigten Kundendaten erhalten.» Ein systematischer Datendiebstahl könne so ausgeschlossen werden».

Ein gewisses Restrisiko lässt sich dennoch nicht vermeiden. «Der Fall LGT hat gezeigt, dass solche Kundenlisten sehr viel Geld wert sein können. Und es gibt immer einen Weg, sich Kundennamen oder -konten zu merken», sagt Gianfranco Mautone, Leiter Forensic Services bei PricewaterhouseCoopers (PWC), im «Handelszeitungs»-Interview.

Mautone rät deshalb, das Thema nicht unter den Teppich zu kehren – auch der Bund müsse sich damit befassen. «In England beispielsweise werden Firmen gebüsst, die nicht nachweisen können, dass alles unternommen wurde, um einen Datenverlust zu verhindern.»

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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