HSBC Private Bank trennt sich von potentiell problematischen Kunden

Die HSBC Private Bank (Suisse) ist daran, die Beziehungen zu über 1'000 Kunden aus dem Nahen Osten zu beenden, darunter viele mit Assets von über 100 Millionen Dollar. Gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Samstag, die sich auf mit der Materie vertraute Personen beruft, geht es dabei darum, die Risiken zu reduzieren, die aus den Beziehungen zu möglicherweise problematischen Kunden für die Bank erwachsen könnten.

Einige Kunden seien bereits informiert worden und würden in den nächsten Monaten Schreiben erhalten, in denen ihnen empfohlen werde, einen Wechsel in andere Rechtsgebiete in Betracht zu ziehen, heisst es im Bericht. Gemäss den Informanten soll die Trennung innerhalb von sechs Monaten weitgehend abgeschlossen sein. HSBC stelle derzeit ein Team zusammen, das bei der Beendigung der Kundenbeziehungen unterstützen soll.

«Entwickeln strategischen Fokus weiter»

Bloomberg zitiert auch eine Stellungnahme der Bank, in der diese Folgendes festhält: «HSBC hat im Oktober vergangenen Jahres Pläne zur Umstrukturierung der Gruppe bekanntgegeben, um die Umsetzung der Strategie zu beschleunigen. In diesem Zusammenhang entwickeln wir den strategischen Fokus unserer Schweizer Privatbank weiter.»

Und weiter erklärt die Bank: «Wir schaffen eine einfachere, dynamischere Organisation, die sich darauf konzentriert, unsere Führungsposition und unseren Marktanteil in den Bereichen auszubauen, in denen wir einen klaren Wettbewerbsvorteil haben.»

Folge der «Libanon-Connection»?

Bloomberg bringt die Trennung von Kunden aus dem Nahen Osten mit dem Umstand in Verbindung, dass HSBC Private Bank (Suisse) im vergangenen Jahr von der Finanzmarktaufsicht Finma wegen Verletzung ihrer Pflichten zur Geldwäschereiprävention sanktioniert wurde, mutmasslich im Zusammenhang mit Geschäftsbeziehungen zum früheren langjährigen Zentralbankchef des Libanon und dessen Bruder von 2002 bis 2015.

Die Bank hatte damals in einer Stellungnahme festgehalten, dass sie plane, gegen die Entscheidung der Finma Berufung einzulegen, wie auch finews.ch berichtete.