Die Credit Suisse wolle in weiteren asiatischen Märkten Fuss fassen, sagt Singapur-Chef Benjamin Cavalli. Dazu braucht es personelle Ressourcen.

Im Schweizer Heimmarkt steht die Credit Suisse (CS) auf der Kostenbremse. Im Wachstumsmarkt Asien hingegen gönnt sich die Schweizer Grossbank etwas mehr finanziellen Spielraum.

So will sie ihr Geschäft mit wohlhabenden Kunden in Asien forcieren und wagt dafür den Schritt in weitere Länder, wie Benjamin Cavalli, verantwortlicher Leiter für das CS-Private-Banking in Südostasien, gegenüber dem britischen Branchenportal «Citywire» erklärte.

Wie finews.ch schon früher meldete, wurde Cavalli auf Anfang 2017 auch zum Leiter des CS-Standorts in Singapur ernannt.

Thailand als Blaupause

Als Blaupause für diese Pläne nannte Cavalli den Aufbau des Vermögensverwaltungs-Geschäfts in Thailand, das die CS seit Mai 2016 onshore betreibt, wie auch finews.ch berichtete. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok arbeiten derzeit zehn Berater für die Schweizer Grossbank.

Der Aufbau von Onshore-Strukturen in einem solchen Staat hängt laut CS-Kadermann allerdings von diversen Faktoren ab, unter anderem vom regulatorischen Umfeld, das im Falle Thailands förderlich gewesen sei, wie Cavalli sagte.

Synergien dank Investmentbank

Der Schweizer Grossbank kommt beim Ausbau des Vermögensverwaltungs-Geschäfts auch die CS-Investmentbank zugute, die bereits in vielen potenziellen Zielmärkten präsent ist, wie Cavalli weiter ausführte. So auch in Thailand. 

Steueramnestien, wie jene in Indonesien im vergangenen Jahr, spielen der CS ebenfalls in die Karten. «Viele indonesische Kunden wollen ihre Offshore-Holdings vereinfachen und gelangen zu uns», so Cavalli.

Die CS habe ihre Angebotspalette für vermögende Kunden angepasst, damit diese ihre Gelder nun steuerkonform verwalten lassen könnten. Derzeit trimmt die CS ihre Kundenberater entsprechend fit, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der OECD-Regeln, die seit Anfang 2017 in Kraft sind.

Selektive Engagements

Apropos Kundenberater: Im ersten Halbjahr 2016 engagierte die CS in Asien rund 100 Kundenberater, hat seither aber keine nennenswerten Engagements mehr getätigt.

Dabei soll es aber nicht bleiben. «Wir werden weiter selektive Rekrutierungen vornehmen und die Produktivität der bestehenden Berater forcieren», sagte Cavalli.

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