Untersuchungsbehörden haben an mehreren Standorten in Europa die Büroräumlichkeiten der Grossbank Credit Suisse aufgesucht. Offenbar geht es um Steuerangelegenheiten von Kunden. 

In einem etwas vage formulierten Communiqué hat die Grossbank Credit Suisse (CS) am Freitag eingeräumt, dass an den drei Standorten London, Paris und Amsterdam die Untersuchungsbehörden Büroräumlichkeiten «besucht» hätten. Dabei ging es offenbar um Steuerangelegenheit von Kunden, wie es weiter hiess.

Auf Anfrage von finews.ch wollte eine Sprecherin keine weiteren Angaben machen. Die CS präzisierte am Freitag lediglich, dass das Abgeltungssteuerabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien seit 2013 Anwendung finde. Auch habe die Schweizer Grossbank die freiwilligen Steueroffenlegungsprogramme der Niederlanden und Frankreichs umgesetzt und Beziehungen zu nicht steuerkonformen Kunden beendet.

Informationsaustausch tritt in Kraft

Die CS teilte am Freitag überdies mit, sie habe den automatischen Informationsaustausch, der im April 2017 in Kraft tritt, für ihre europäischen Standorte bereits umgesetzt. Der gleiche Standard gelte ab 2018 auch für europäische Individualkunden, die aus der Schweiz heraus betreut würden.

Sie verfolge weiterhin eine Strategie der vollständigen Steuerkonformität, betonte die CS am Freitag.

Zur Erinnerung: Ende 2011 zahlte die Credit Suisse in Deutschland eine Geldbusse von 149 Millionen Euro. Nach der aussergerichtlichen Einigung wurde ein Verfahren gegen die Schweizer Grossbank vor dem Landgericht Düsseldorf wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung eingestellt, wie auch finews.ch berichtete.

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