Für mehr Lohn sind Banker zu allem bereit – so geht wenigstens das Klischee. Eine neue Umfrage zu Jobwechseln kommt nun zu einem überraschenden Befund.

Die neueste Online-Erhebung des britischen Karriere-Portals Emolument umfasste nur eine einzige Frage: Würden Sie für 20 Prozent mehr Lohn die Stelle wechseln? Das wollten die britische Salärspezialisten von Befragten in ganz Europa wissen. Unter den rund 2'000 Antworten fanden sich auch solche von Bankern.

Doch keine Söldner?

Und die wollen so gar nicht zum für die Branche gängigen Klischee der Nomaden in Nadelstreifen passen. Laut Emolument zeigten sich nämlich 20 Prozent der befragten Finanzexperten standhaft – auch für einen Fünftel mehr Salär würden sie den Arbeitgeber nicht tauschen wollen (siehe Grafik unten).

 JobwechselGrafik 500

Das ist zwar nicht gerade eine berauschende Quote. Aber damit erwiesen sich die Banker in der Stichprobe immer noch als deutlich treuer als die meisten Vertreter anderer Berufsgattungen. Im Mediengewerbe etwa zeigten sich nur 7 Prozent bereit, eine Lohnerhöhung bei der Konkurrenz sausen zu lassen.

«Banker, wo ist eure Gier», wunderte sich Emolument daher in der Auswertung.

Goldener Käfig

Zählen Banker tatsächlich zu den treuesten Mitarbeitenden? Das würde Bank-Verwaltungsräte widerlegen, welche die immer noch sehr hohen Löhne in der Branche mit der Angst vor dem Verlust der besten Talente rechtfertigen.

Emolument kommt hingegen zu einem anderen Befund: 20 Prozent Lohnerhöhung seien den befragten Bankern nicht genug, glauben die britischen Lohnspezialisten. Wer nämlich schon viel verdiene, der riskiere nicht so leicht Anstellung und Reputation für eine Lohnaufbesserung, vermuten sie.

Im Swiss Banking, das derzeit einem Strukturwandel und der Konsolidierung ausgesetzt ist, kommt wohl noch eine Komponente dazu: Die Angst vor dem Jobverlust. Nicht wenige hiesige Banker dürften deshalb wohl einen «goldenen Käfig» dem freien Flug vorziehen.

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