Bankpersonalverband fordert Lohnerhöhungen

Die Löhne im Bankensektor sollen in der kommenden Runde der Lohnverhandlungen angehoben werden. Der Verband fordert Lohnerhöhungen. Insbesondere der seit Jahren erlittene Reallohnverlust bei den tieferen und mittleren Salären soll kompensiert werden.

Der Schweizerische Bankpersonalverband (SBPV) fordert für die Lohnverhandlungen im Herbst 2025 Lohnerhöhungen im Bereich von 2 bis 3 Prozent. Diese sollen abhängig von der wirtschaftlichen Lage und den spezifischen Gegebenheiten der einzelnen Institute ausgestaltet werden, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Damit setze man sich für eine angemessene Anpassung der Löhne im Bankensektor ein, heisst es weiter. Von einer Erhöhung sollen vor allem Bankmitarbeitende mit tieferen und mittleren Löhnen profitieren. Damit soll deren Kaufkraft erhalten und der seit Jahren erlittene Reallohnverlust kompensiert werden. Auch jene Mitarbeitende, deren Lohn seit Längerem nicht mehr erhöht wurde, sollen nun eine Erhöhung erhalten, so die Forderung.

Die Position des Verbandes sei nach Konsultation der gewählten Personalvertretungen beschlossen worden.

Realeinkommensverlust

In vielen Banken sei die hohe Teuerung der vergangenen Jahre nicht ausgeglichen worden, trotz starker Produktivitätsgewinne, heisst es zur Begründung. Der SBPV macht einen Nachholbedarf bei der Lohnentwicklung aus.

Als ein weiterer Faktor werden die steigenden Krankenkassenprämien in diesem und voraussichtlich auch im kommenden Jahr genannt. «Rechnet man diese zur Teuerung hinzu, fällt der Abbau an Kaufkraft der vergangenen Jahre noch gravierender aus.»

«Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten, insbesondere durch steigende Krankenkassenprämien und Mieten, hat die Kaufkraft einer Mehrheit der Bankmitarbeitenden in den letzten fünf Jahren real abgenommen, trotz gleichbleibender oder gestiegener Anforderungen.»

Solide Ertragslage der Banken

Der Verband verweist zudem auf die solide Ertragslage der Banken. «Das Geschäftsjahr 2024 verlief für zahlreiche Institute sehr positiv, und auch die Halbjahresergebnisse 2025 sind im mehrjährigen Vergleich erfreulich.» Trotz des herausfordernden Zinsumfelds haben einige Banken sogar von besseren Resultaten als im Vorjahr berichtet. Auch dort, wo die Gewinne etwas tiefer ausgefallen seien, sei die Ertragslage solide geblieben. «Vor diesem Hintergrund erscheint die Erosion der Reallöhne kaum noch vertretbar.»

Laut der Lohnumfrage des SBPV vom Frühjahr hat nur eine Minderheit der Bankangestellten 2025 eine Lohnerhöhung erhalten. Ein Viertel dieser Lohnerhöhungen betrug weniger als 1 Prozent und fiel somit noch niedriger aus als die für 2024 ausgewiesene Jahresteuerung von 1,1 Prozent, heisst es weiter.

Angemessene Beteiligung am Erfolg

Man verzichte bewusst auf eine pauschale Forderung, da der Nachholbedarf nicht in allen Banken gleich hoch sei – ebenso wenig wie die Ertragssituation. Den Personalvertretungen wird geraten, ihre Forderungen innerhalb der Bandbreite von 2 bis 3 Prozent zu formulieren und dabei die spezifische Situation ihres Instituts zu berücksichtigen.

Generelle Lohnerhöhungen seien notwendig und für die Arbeitgeber tragbar. «Sie tragen dazu bei, die Kaufkraft zu stabilisieren und die Mitarbeitenden angemessen am wirtschaftlichen Erfolg zu beteiligen.»