Bis vor kurzem war er noch für die Credit Suisse in den USA tätig. Nun verlässt er die Grossbank – weil sich das Institut gleichzeitig aus dem US-Private-Banking verabschiedet, nimmt er seine Kunden gleich mit.

Kapoor 160Vivek Kapoor (Bild links) hat Sinn für Timing bewiesen. Der Spezialist für den Umgang mit der Volatilität an den Börsen hat dieser Tage die Credit Suisse (CS) verlassen – nicht ohne an die 100 reiche Amerikaner mitzunehmen, die er bei der Schweizer Grossbank in den letzten fünf Jahren beraten hatte. Das ergibt für seine neue Investmentfirma im US-Bundesstaat New Jersey gleich ein schöne Basis, wie die Agentur «Bloomberg» berichtete.

Volaris Capital Management startet mit Kundenvermögen in der Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Kapoor hat das Unternehmen Anfang Jahr gegründet. Zwei weitere Ex-CS-Banker, Ashwin Karanth und Steve Yuan, sind mit von der Partie.

Ein Entscheid von Tidjane Thiam

Dem Bericht zufolge soll der Entscheid von Bankchef Tidjane Thiam, das amerikanische Private Banking an die Konkurrentin Wells Fargo zu verkaufen, für Kapoor den Ausschlag gegeben haben. Wie sich nun zeigt, konnte er dadurch zuversichtlich sein, die Kunden der Grossbank zu erben.

Mitgenommen hat er auch den Namen des Fonds, den er für das Schweizer Institut verwaltete. Credit Suisse Volaris US Strategies Fund hiess das Vehikel, das der smarte gebürtige Inder mit Doktortitel vom MIT in Massachusetts einst verantwortete.

Auf dem Sprung

Derweil versucht das Asset Management der CS, dass zur Division International Wealth Management (IWM) gehört, einen Wachstumssprung zu nehmen. Letzten Juni übernahm Eric Varvel die Leitung des Gesamtgeschäfts, in der Schweiz baut Michel Degen den Bereich um. Im ersten Quartal 2017 konnte das CS-Asset-Management die verwalteten Vermögen um einen Fünftel steigern; der Vorsteuergewinn ging jedoch gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent zurück.

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