Überhaupt nicht! Wir versuchen, neue Technologien für unsere Kunden einzusetzen. Was wir aber sicher nicht machen, ist etwa, das Handy als Vertriebskanal zu nutzen. Das ist definitiv nicht unsere Welt.

Als der letzte Schrei in der Vermögensverwaltung galten einst die Hedgefonds – und die Matterhorn-Dachfonds von Reichmuth als starke Marke. Zeichnet sich für die Vehikel nach langer Durststrecke eine Wende ab?

Die Hedgefonds haben in den letzten Jahren enttäuscht. Aktuell hat jenes Geschäft bei uns keinen so grossen Stellenwert.

«Wir streben einen sauberen Abschluss des Madoff-Falls an»

Aber ich bin überzeugt, dass es in diesem Bereich erneut Chancen geben wird, die wir wahrnehmen wollen.

Noch immer hat Reichmuth mit Spätfolgen des Betrugsfalls um Hedge-Manager Bernard Madoff zu kämpfen. Im Sommer wird ein Gerichtsurteil in London erwartet, das zu beträchtlichen Rückzahlungen an die Matterhorn-Investoren führen könnte. Wo steht das Verfahren?

Wir haben uns in dem Fall stets für Gleichbehandlung eingesetzt und engagieren uns weiterhin, für unsere Kunden Geld zurückzuholen. Der Entscheid in London, der das ermöglichen könnte, steht zurzeit noch aus. Wir streben auf jeden Fall einen sauberen Abschluss an.

Die Trends im Banking sind schnelllebiger geworden. Reichmuth hat sich gerade neu ausgerichtet – müssen Sie bald schon wieder Hand ans Geschäftsmodell legen?

Nein, das erwarte ich nicht. Vermögende Personen möchten vermögend bleiben. Und wenn sich die Geldpolitik normalisiert, wird das für einige Schockwellen sorgen. Für Banken wie die unsere wäre das ein sehr attraktives Umfeld.


Christof Reichmuth (49) steht der Luzerner Privatbank Reichmuth & Co als Präsident und vollhaftender Teilhaber vor. Der an der Universität St. Gallen (HSG) ausgebildete Volkswirtschafter hat seine Bankkarriere unter anderem bei der Credit Suisse begonnen, bevor er 1996 zusammen mit seinem Vater Karl die Reichmuth & Co gründete. 2016 führte er die Gruppenstruktur ein, die auf drei Pfeilern beruht: Die Vermögensverwaltung und Bankdienste durch Reichmuth & Co Privatbankiers, das unter Reichmuth & Co Investment Management zusammengefasste Asset Management sowie der Vorsorgebereich mit Pensexpert. Die Gruppe verwaltet nach eigenen Angaben deutlich über 8 Milliarden Franken an Vermögen.

Gold hat mit 2'400 Dollar ein neues Allzeithoch erklommen. Ist dies der Anfang einer nachhaltigen Hausse?
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