In den USA hat sich die frühere Leiterin des US-Desks der Credit Suisse in Zürich wegen Steuervergehen für schuldig bekannt. Einmal mehr offenbart sich, wie die Banker ihren Kunden «halfen».

Susanne Rüegg Meier gehörte zusammen mit ihrem Chef Markus Walder sowie Marco Parenti Adami, Michele Bergantino und Roger Schärer zu den Bankern der Credit Suisse (CS), die in den USA im Sommer 2011 wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung angeklagt waren.

Rüegg Meier hat sich in den USA nun wegen Steuervergehen für schuldig bekannt, wie das Department of Justice (DOJ) in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Die Schweizerin habe als Leiterin des Zürcher Nordamerika-Desks der CS zwischen 2002 bis 2011 US-Steuerzahlern geholfen, ihre Vermögen und Einkommen in Schweizer Bankkonten zu verbergen und damit ihre Steuerpflichten zu umgehen. Die entgangenen Steuereinnahmen beliefen sich zwischen 3,5 und 9,5 Millionen Dollar.

95 Prozent US-Kunden

Die Bankerin sei bei der CS für die Aufsicht über 1'000 bis 1'500 Kundenbeziehungen verantwortlich gewesen. Zudem war sie persönlich für die Konten von 140 bis 150 Kunden verantwortlich, von denen es sich zu 95 Prozent um US-Kunden gehandelt habe.

Rüegg Meier habe nach 2008, als die CS begonnen hatte, US-Konten zu schliessen, auch Kunden dabei geholfen, ihre Gelder abzuziehen. In einem Fall habe sie einem Kunden rund eine Million Dollar in bar überreicht. Dieser habe das Geld in eine Papiertüte gesteckt.

Einfach die Bahnhofstrasse entlang laufen

Rüegg Meier habe ihm geraten, einfach die Bahnhofstrasse entlangzulaufen und bei anderen Banken anzufragen, ob sie das Geld nähmen. Anderen Kunden habe sie geraten, zur Bank Wegelin oder zur Bank Frey zu gehen. Beide Institute gingen infolge ihrer Steuervergehen unter.

Die Strafe für die Angeklagte soll am 8. September verkündet werden. Der Ex-Bankerin könnte eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren drohen.

Die CS hatte sich im Jahr 2014 der Steuervergehen in den USA für schuldig bekannt. Sie hatte in der Folge eine Busse von mehr als 2,8 Milliarden Dollar bezahlt.

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