In den USA nimmt die Schweizer Grossbank tiefgreifende Veränderungen in der Ausbildung der Praktikanten vor. Was die UBS damit bezweckt.

Tom Naratil, Chef der Sparte UBS Wealth Management Americas, nimmt auf Anfang nächstes Jahr einen Kurswechsel bei der Ausbildung von Praktikanten vor. Neu sollen 30 Prozent weniger Praktikanten eingestellt werden, wie «Reuters» am Donnerstag berichtete.

Zudem werden die Eintritts-Hürden für Praktikanten erhöht und die Ausbildung intensiviert. So sucht die UBS Azubis mit mehr Arbeitserfahrung; gleichzeitig wird zwei bis drei Mal mehr Zeit in die Ausbildung der Praktikanten investiert als dies bislang der Fall war, wie es weiter heisst.

Das neue Ausbildungsprogramm dauert drei Jahre und die Praktikanten erhalten während den ersten beiden Jahren einen Lohn. Bisher wurden die Azubis nur in den ersten sieben Monaten bezahlt.

Auf die Millennials vorbereiten

Damit will die UBS ihre künftigen Berater fit trimmen für die Betreuung der künftigen Kundschaft. Denn diese zählt laut Naratil zu den Wohlhabendsten der Geschichte. Deshalb brauche es gut ausgebildete Berater, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, erklärt der Spartenchef.

In den kommenden Jahren werden schätzungsweise 30 Billionen Dollar der sogenannten Baby-Boomer-Generation an die nächste Generation, die Millennials, vererbt. Und dies stellt die etablierten Kundenberater vor grosse Herausforderungen.

Denn auf die USA bezogen sind rund die Hälfte der Berater über 55 Jahre alt. Dieser Wert gelte auch für die UBS, heisst es weiter. Naratil hofft, dass mit der intensivierten Ausbildung die jetzigen Praktikanten weit genug sind, um die Kunden der etablierten Berater zu übernehmen, wenn diese in Pension gehen.

Höhere Produktivität

Gleichzeitig verspricht sich der US-Americas-Chef aber auch einen Produktivitätsgewinn bei den etablierten Beratern, wenn Praktikanten mit Vertriebserfahrung neben sie gesetzt werden.

«Unser Erfolg ist von der Verbesserung der Produktivität unserer Berater abhängig», so Naratil.

Die Schweizer Grossbank erwirtschaftet unter den Wall-Street-Banken bereits die höchsten Erträge pro Berater. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Bank nur Kunden mit mindestens einer Million Dollar betreut.

Rivalen ziehen mit

Die UBS steht mit ihrem Schwenk in der Ausbildungspolitik nicht alleine da. Dem Bericht zufolge stecken auch die Rivalen Bank of America oder Merrill Lynch mehr Ressourcen in die Ausbildung ihrer Praktikanten.

Bislang waren die Ausbildungsprogramme der Wall-Street-Banken wenig erfolgreich. So verlassen rund die Hälfte der Azubis die Firma in den ersten fünf Jahren.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.9%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.98%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.02%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel