Private Banking in den USA zu betreiben, ist angesichts der hohen Millionärsdichte und der Wachstumsaussichten eigentlich ein «Muss» für Schweizer Banken. Nun kommt ein weiterer Aspekt dazu.

Weltweiter Spitzenreiter beim Vermögensaufbau sind zum wiederholten Male die USA. Der Zuwachs beim Vermögen in den letzten zwölf Monaten betrug 8,5 Billionen Dollar – das ist die Hälfte der gesamten weltweiten Vermögenszunahme, wie die Grossbank Credit Suisse (CS) in ihrem jüngsten Global Wealth Report feststellte.

Und wo viel Geld konzentriert ist, da zieht es die Privatbanken hin. So sind in den USA neben der UBS und der Zürcher Vontobel auch die Genfer Privatbanken Syz oder Reyl aktiv. 

USA ist voller Millennials 

Nun bekommen die Schweizer Private Banker einen weiteren Grund, die «go West»-Parole auszugeben: Die Millennials, also die Generation der unter-35-Jährigen. Reiche Jungmillionäre tummeln sich besonders in den USA, wie eine Analyse der britischen Branchenportale «Verdict» und «WealthInsight» zeigt.

Unter den zwanzig Städten mit den meisten Millennials mit einem Vermögen von mindestens 1 Million Dollar befinden sich sieben US-Städte. In Los Angeles leben mit über 25'000 am meisten der begehrten Klienten (siehe Tabelle).

Millennials 500 kopie

Gründe für die Präsenz der vielen Jungmillionäre an der Westküste der USA sind zum Einen die Präsenz von zahlreichen Tech-Startups rund um Los Angeles, San Francisco, San Jose und San Diego. Zudem sind die Regionen auch Heimstätte der weltweit grössten Technologie-Unternehmen, welche talentierte Millennials hohen Lohnangeboten zu sich locken, wie die Autoren erklären. 

Eine weitere Erklärung ist der Generationenwechsel. Sind die Eltern vermögend, sind es in den allermeisten Fällen dereinst auch die Kinder.

Demographie spricht für Asien

Eher überraschend: Die aufstrebenden asiatischen Metropolen vermögen den angelsächsischen Städten nicht das Wasser reichen, trotz der schnell wachsenden Mittelschicht. In die Top 20 haben es mit Schanghai und Hongkong nur zwei chinesische Städte geschafft. Das indische Mumbai belegt immerhin Rang 7, Singapur liegt auf dem 16. Platz der Millennial-Millionäre.

Mit Blick auf die Demographie erwarten die Autoren künftig aber mehr Schwellenland-Metropolen in höheren Rängen und verweisen auf die sehr junge Bevölkerung in Mumbai oder Riad in Saudi Arabien. Deshalb figuriert auch Tokio nicht unter den Top 20, obwohl die Megacity insgesamt die grösste Millionärsdichte zeigt (siehe Tabelle). Japan hat im Schnitt die älteste Bevölkerung der Welt.

Zu den Millennials zählen jene, die zwischen 1980 und 2000 das Licht der Welt erblickten. Es ist jene Generation, die künftig zur Hauptklientel für Bankendienstleistungen aufsteigen wird. Um so wichtiger ist es für die Finanzinstitute, die vielversprechende Kundschaft anzusprechen und für sich zu gewinnen – kein leichtes Unterfangen, wie finews.ch kürzlich berichtete.

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