Derzeit lebt er in einer exklusiven Wohnsiedlung ausserhalb des südfranzösischen Luxus-Städtchens Cannes. Dort haben er und seine Familie eine Villa angemietet – erstaunlich für einen Mann, der eigenen Aussagen zufolge finanziell komplett abgebrannt ist.

Geprellter setzt Privatdetektiv ein

Allerdings ist Gaglio noch nicht aus dem Schneider. Genfer Strafverfolger haben bereits 2013 ein eigenes Ermittlungsverfahren eingeleitet, das immer noch läuft, wie es weiter heisst. Doch die Hoffnungen der Geprellten sind nach rund fünf Jahren Ermittlungstätigkeit fast erloschen. Denn bislang haben die Schweizer Behörden keine Anklage erhoben. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die amerikanische Justiz in der Sache ermittelt.

Millionen-Betrüger Gaglio scheint somit mit einem blauen Auge davon zu kommen, fürchten die Betroffenen. Um dennoch die Wende im Fall Hottinger herbeizubringen, hat ein um 12 Millionen Dollar betrogener Ex-Kunde von Gaglio eigens einen Privatdetektiv engagiert. Seine Aufgabe: Hinweisen nachzuspüren, welche die Schweizer Behörden vernachlässigen würden.

Ein Blender erster Güte

Der Ex-Klient und weitere Kunden sind nämlich überzeugt, dass Gaglio nicht alleine gehandelt hat. Sie vermuten, dass er sein Schuldeingeständnis inszeniert hat, um von einer Menge anderer Straftaten abzulenken, inklusive Teilnahme an einem Geldwäscherei-Rings. Dieser Verdacht findet sich in Dokumenten, in welche die Agentur «Bloomberg» Einsicht hatte, sowie den Ermittlungen der Genfer Strafverfolger.

Gaglio, der einst für Rothschild in London tätig war und so beste Kontakte zu der wohlhabenden Klientel pflegte, war dem Bericht zufolge gut darin, Kunden zu umgarnen. 2005 wurde er dann zu Hottinger & Cie geholt, um ein neues Wealth-Management-Spinoff zu gründen. Von da an nahm das Schicksal seinen Lauf.

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