Den Headhunter Christian Haas erstaunt, wie abgelöscht viele Berufstätige auf dem Finanzplatz sind – namentlich im Asset Management. Er hilft ihnen auf der Suche nach einem neuen Sinn.

«Wenn man beginnt, seinem Passfoto ähnlich zu sehen, ist es an der Zeit für ein persönliches Assessment», erklärt Christian Haas von der Executive-Search-Firma Haas Associates. Was Haas meint: Ein Passfoto strahlt keine Persönlichkeit, kein inneres Feuer und keine Leidenschaft aus. Und genau dies bemerkt der Headhunter auch in seinen vielen Rekrutierungsgesprächen mit Berufstätigen auf dem Finanzplatz.

«40 Prozent, die im Asset Management tätig sind, arbeiten ohne Passion», stellt Haas fest. Das sei die Quote der Personen, welche ihren Sinn oder echten Mehrwert im Job hinterfragen oder unzufrieden seien.

Auch der Ausstieg kommt infrage

Seine Headhunter-Firma ist spezialisiert auf die Vermittlung von Asset Managern. Doch Haas vermittelt nicht nur: Er berät Leute auf der Suche nach einem neuen Job und beim Ausstieg aus der Branche.

Haas benutzt gerne das Vokabular aus dem Asset Management, um seine Beratungsdienstleistung zu beschreiben. Die berufliche Tätigkeit stifte beispielsweise dann Sinn, wenn der Ausübende eine überdurchschnittliche Performance erbringe. «Ohne Leidenschaft ist dies auf Dauer aber nicht möglich», sagt Haas. Und Leidenschaft gebe es nicht ohne Sinn.

Bedürfnisse ändern sich

Dass viele Asset Manager auf ihrem Berufsweg ihr ursprüngliches Feuer und den Anspruch «Bäume zu versetzen» verloren hätten, liege auch an den sich verändernden Bedürfnissen im Zeitverlauf einer Karriere.

Haas stellte in den Gesprächen fest, dass die Auseinandersetzung mit diesen Themen und den möglichen verbundenen Veränderungen den Bewerbern Angst machen. Wer diese Ängste ignoriere, leiste der steigenden Unzufriedenheit nur Vorschub, so Haas. «Die Ausschöpfung des vollen Potenzials bleibt auf der Strecke.»

Ein disruptiver Beitrag

Insofern stecken die Arbeitnehmer im Asset Management in einem ähnlichen Transformationsprozess wie die Branche selber. Der disruptive Beitrag, den Haas leisten möchte, ist die Unterstützung bei der Sinnfindung – auch wenn dies den Ausstieg aus der Asset-Management-Branche und eine berufliche Neuorientierung zur Folge hat.

Handkehrum kann der Headhunter so den Sinn seiner Tätigkeit und die eigene Existentberechtigung bestimmen. Denn seine Aufgabe sei es in erster Linie, für seine Kunden im nationalen und internationalen Asset Management «sinnerfüllte, passionierte Professionals zu identifizieren».

Christina Kuenzle

Für die Begleitung der Transformationsprozesse hat Haas ein Advisory Board geschaffen. Darin Einsitz haben Christina Künzle (Bild) genommen, ein Executive und Business Coach sowie ehemaliges Konzernleitungsmitglied von Sulzer, deren Spezialität das Begleiten von Veränderungsprozessen ist.

Seri Wada Baguette

Weiter ist Seri Wada (Bild) Mitglied des Boards. Er hat vor gut drei Jahren die Asset-Management-Branche verlassen, um Bäcker zu werden. Seine Vision ist, die perfekte Baguette zu backen. Haas sieht in ihm den perfekten Mentor für Personen, welche ihre schlummernden Bedürfnisse in die Realität umsetzen möchten.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.23%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
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  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.41%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
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