Die 15 Regionalbanken der Clientis-Gruppe haben 2017 ein Rekordergebnis erzielt. In der Digitalisierung stehen grosse Projekte an. Für 2018 rechnet das Unternehmen aber mit einem deutlich tieferen Gewinn. 

Der Clientis-Konzerngewinn nahm 2017 zum vierten Mal in Folge zu; seit 2013 wuchs er gar um 91 Prozent, wie die Regionalbankengruppe am Donnerstag mitteilte. Die Gewinnzunahme im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 70,7 Millionen Franken beruht auf Mehrerträgen in allen Geschäftsfeldern sowie auf einigen Sondereffekten, wie weiter zu erfahren war.

Im mit Abstand wichtigsten Bereich, dem Zinsdifferenzgeschäft, steigerten die  Clientis-Banken den Netto-Zinserfolg um 1,9 Prozent auf 169 Millionen Franken. «Das Jahr 2017 ist für unsere Gruppe ausserordentlich erfreulich verlaufen», sagte Andreas Buri, CEO der Clientis AG, dem gemeinsamen Kompetenz- und Dienstleistungszentrum. «Alle Clientis Banken arbeiteten sehr erfolgreich, und mit unseren zukunftsweisenden Projekten sind wir plangemäss unterwegs.» An den unverändert 69 Standorten arbeiteten 622 Mitarbeitende in konstant 508 Vollzeitstellen.

Stärker als der Gesamtmarkt

Als Sondereffekt hatte die letzte Rückzahlung aus dem Ende 2017 aufgelösten RBA-Hilfsfonds eine positive Auswirkung auf den ausserordentlichen Ertrag, der sich dadurch um 7 Millionen Franken erhöhte. 

In ihrem Kerngeschäft, den Hypothekarfinanzierungen, wuchsen die Clientis-Banken um 4,5 Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt – und dies trotz unverändert konservativer Finanzierungsgrundsätze, wie es weiter hiess. Ende Jahr waren Hypotheken von 11,8 Milliarden Franken ausstehend. Die effektiven Kreditverluste blieben mit 0,1 Promille der Ausleihungen marginal.

Expertin für IT und Digitalisierung

Nach dem IT-Wechsel stehen in der Clientis-Gruppe weitere Projekte an: 2018 sind die Arbeiten in den Bereichen e-Marketing, e-Banking sowie digitaler Beraterunterstützung geplant. Dabei können die Banken auf die Erfahrung der Schweizer Finanzprofessorin Sita Mazumder zählen, die im vergangenen Jahr in den Verwaltungsrat gewählt wurde und als Expertin für Fragen rund um die IT und Digitalisierung gilt.

Während sich die Bautätigkeit in Teilen der Schweiz verlangsamt, rechnen die Clientis-Verantwortlichen damit, dass sie sich in den entsprechenden Marktgebieten im Rahmen des Vorjahres bewegen wird. Entsprechend sollten sie den Erfolg aus dem operativen Geschäft auf dem bisherigen Niveau halten können.

Geringerer Gewinn erwartet

Weil 2018 aber die Rückzahlung aus dem RBA-Hilfsfonds wegfällt und gleichzeitig bedeutende Projektkosten anstehen, werde der Konzerngewinn voraussichtlich «deutlich geringer» ausfallen, schreibt die Bankengruppe.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.54%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    27.99%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.59%
pixel