Die UBS hat sich aus einem weiteren Engagement in der Londoner City zurückgezogen. Der Grund ist für einmal nicht der Brexit.

CMHA – hinter diesem Kürzel verbirgt sich eine in London einflussreiche Interessensgemeinschaft: die City Mental Health Alliance. Der Vereinigung gehören die meisten grossen Arbeitgeber der britischen Finanzmetropole an. Unter diesem Dach setzen sie sich gemeinsam für die psychische Gesundheit ihrer Angestellten und für das bessere Verständnis von Krankheiten ein.

Doch nun weist das gute Werk Risse auf, wie das britische Branchenportal «Financial News» berichtet. So hat sich die Zahl der Mitgliedunternehmen abrupt von 40 auf 21 halbiert.

Am Rande des Zusammenbruchs

Der CMHA den Rücken gedreht haben dabei illustre Namen wie Barclays, Deutsche Bank, Aberdeen Asset Management – und die UBS. Der Grund dafür ist laut dem Bericht relativ einfach: Es sind die Kosten. Die Vereinigung hat nämlich die Jahresbeiträge auf 20'000 Pfund (knapp 27’000 Franken) verdoppelt. Das wollen sich zahlreiche Mitglieder offensichtlich nicht mehr leisten – und wenden sich deshalb von der Organisation ab.

Der Exodus kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Bekanntermassen fordert das an der Themse verbreitete Investmentbanking den Angestellten mental viel ab; eine Umfrage brachte unlängst an den Tag, dass in dieser Sparte ein Grossteil der Beschäftigten permanent am Rande des Zusammenbruchs stünden.

Positive Signale von der UBS

Die mit den Austrittsverhandlungen Grossbritanniens aus der EU verbundene Angst um ihren Job dürfte viele Banker noch zusätzlich unter Druck setzen. Wenigstens gibt es hierzu einige positive Signale von der UBS.

Wie ebenfalls «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, verschiebt die Schweizer Grossbank die Verlagerung von 200 Stellen von London auf den Kontinent ins dritte Quartal 2018. Der Grund sind aber auch hier – ganz lapidar – die mit dem Zügeln verbundenen Kosten.

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