In den ersten vier Monaten des Jahres hat sich die Privatbank Julius Bär zur Höchstform aufgelaufen. Das ist Balsam für den mit wenig Vorschusslorbeeren gestarteten neuen CEO Bernhard Hodler.

Die von der Julius Bär Gruppe verwalteten Vermögen stiegen per Ende April 2018 auf 401 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 13 Milliarden Prozent oder 3 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Damit wurde bei den Kundengeldern erstmals die Grenze von 400 Milliarden Franken überschritten, wie das Zürcher Traditionshaus anlässlich seines Interim-Statements vom Mittwoch mitteilte.

Damit lagen die seit Ende 2017 von CEO Bernhard Hodler geführten «Bären» deutlich über den Erwartungen. Das Neugeldwachstum bewegte sich mit 5 Prozent innerhalb des Zielbereichs von 4 bis 6 Prozent. Besonders starke Zuflüsse waren von Kunden mit Domizil Europa, Schweiz und Asien zu verzeichnen, wie es weiter hiess.

Kosten im Griff

Zahlen zum Gewinn publizierte die Privatbank wie gewohnt keine; die Kosten-Ertrags-Rate (CIR) verbesserte sich indes und lag mit knapp unter 67 Prozent ebenfalls innerhalb des vom Institut angestrebten Zielbereichs von 64 bis 68 Prozent.

Die ist laut Julius Bär Ausdruck des anhaltenden Wachstums der Kundenvermögen und eines Ertragswachstums, das höher ausfiel als die Kosten durch laufende Investitionen in Technologie und durch die Rekrutierung von Kundenberaterm.

Neue IT in Fernost

Positives zu vermelden hatte die Privatbank sogar aufseiten der Informatik, wo sie gegenüber den Konkurrenten ins Hintertreffen geraten ist. Nach der letztjährigen Integration in Luxemburg wurde das Kernbankensystem T24 der Genfer Banken-IT-Schmiede Temenos in Asien letzten März erfolgreich eingeführt.

Dies, so die Mitteilung, lege den operativen und technischen Grundstein für das weitere Wachstum von Julius Bär in der Region.

Lauernde Risiken

Hingegen schwieg sich die Bank am Mittwoch zu möglichen Rechtsrisiken aus. Verwicklungen in die Fifa- und Venezuela-Affäre, mutmassliche Rüstungsdeals des Moskau-Chefs: Der gute Ruf der Bank Julius Bär ist in den letzten Monaten einigen Belastungsproben ausgesetzt. Mittlerweile soll sich Medienberichten zufolge auch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) das Zürcher Traditionshaus näher anschauen.

Bevor Hodler letzten November Knall auf Fall für den zur Konkurrentin Pictet gewechselten Boris Collardi als CEO einsprang, war er jahrelang als Risikochef der Privatbank tätig gewesen.

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