Noch diesen Monat will UBS-CEO Sergio Ermotti ein Update zur Strategie geben, kurz darauf plant Tidjane Thiam dasselbe bei Credit Suisse. Die Hoffnung auf  Impulse wird durch das garstige Umfeld getrübt.

Bei den Schweizer Grossbanken ist man mit dem Aktienkurs nicht zufrieden, das ist ein offenes Geheimnis. Zweifelnde Investoren hoffen auf neue Ideen, wenn die CEOs Tidjane Thiam und Sergio Ermotti dieses Quartal zum Strategieupdate laden.

Bisher hat nichts geholfen. Bei beiden Banken dümpelt der Aktienkurs seit bald drei Jahren vor sich hin, unbeeindruckt von Dividenden, Rückkäufen und klarer strategischer Ausrichtung.

«Schlechte Stimmung»

Und das Umfeld wird nicht einfacher: UBS-CEO Ermotti sagte unlängst in einem Interview mit «Bloomberg» die Stimmung sei noch schlechter als 2015. Damals kletterte die Aktie der Bank zuletzt über die Marke von 20 Franken, bevor sie innerhalb eines Jahres um mehr als zehn Franken absackte.

Selbst wenn es Ermotti gelingt, diesen Monat am ersten Investorentag seit 2014 mit einer neuen Idee zu überraschen, bleibt das Umfeld für Grossbanken schwierig. Die Bewertung wird «übermässig vom europäischen Makro-Umfeld nach unten gezogen», schrieben Analysten von Morgan Stanley am Dienstag.

Präsentations-Marathon

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies so bleibt, ist gross. Ermotti sagte letzte Woche selbst einmal mehr, er plane nicht, neue Strategieziele bekanntzugeben. Die Führungsmannschaft der Bank will stattdessen in einem neunstündigen Präsentations-Marathon «besser erklären», wie die bestehenden Pläne umgesetzt werden.

Von Tidjane Thiam kann man Anfang Dezember mehr erwarten. Der Chef der Credit Suisse (CS) muss seinen Investoren erklären, wie er das Unternehmen nach Ablauf seines 2015 vorgestellten Drei-Jahres-Plans für die Zukunft positionieren will.

Zurückhaltung gegenüber Grossbanken

Auch er sprach an einer Konferenz jedoch von «Nervosität» an den Märkten, wie «Bloomberg» berichtete. Wenn man bedenkt, wie die Aktie der CS im von Ermotti beschworenen Jahr 2015 durchgeschüttelt wurde, versteht man die Zurückhaltung gegenüber den Grossbanken.

Damals sauste der Ölpreis in die Tiefe, der Hang Seng Index verlor einen Drittel seines Werts und die Aktionäre der Bank wurden durch Thiams Strategie verwässert. Ob es einem der beiden Schweizer CEOs gelingt, mit der Präsentation neuer Pläne diese Unsicherheit vergessen zu machen, ist zweifelhaft.

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