Geschwindigkeit und Flexibilität werden im Banking immer wichtiger. Deswegen überlegt sich die ZKB radikale Massnahmen, wie Geschäftsleitungsmitglied Daniel Previdoli erklärte.

Eines der aktuellen Themen in der Geschäftsleitung der Zürcher Kantonalbank (ZKB) dürfte von grossem Interesse für die Angestellten sein: Das Staatsinstitut könnte eine ganze Managementebene abschaffen.

«Wollen wir Ränge abschaffen oder nicht?», laute eine der Fragen, die derzeit in der Geschäftsleitung diskutiert werden, sagte Daniel Previdoli an einem von Finance Circle organisierten Anlass der ZHAW School of Management and Law und des Zürcher Bankenverbands. Der Leiter der Geschäftseinheit Products, Services und Directbanking sprach dort gestern Montag zum Thema «Agiles Banking».

Abschaffung der Direktoren

Die Revolution in der Hierarchie der Kantonalbank unter der Leitung von Martin Scholl kommt allerdings noch nicht morgen. «Das wird ein längeres Thema», sagte Previdoli den Zuhörern an der Pädagogischen Hochschule Zürich.

Mit der Änderung würden die – im Banking sehr wichtigen – Titel wie Mitglied der Generaldirektion oder Vizedirektor abgeschafft, die einzelnen Angestellten wären auf ihre Funktion reduziert. Bei der ZKB gibt es derzeit unterhalb der Geschäftsleitung vier solche Stufen. 

Gefährliche «Vuca-Welt»

Die Entschlackung der Hierarchie ist eine mögliche Massnahme, um sich als Bank besser auf die aktuellen Umstände einzustellen. Diese sogenannte «Vuca-Welt», in welcher wir leben, sei geprägt durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Vieldeutigkeit – in Englisch kommt das entsprechende Akronym zustande.

Previdoli berichtete auch von früheren Ansätzen zur Bewältigung dieser Kurzlebigkeit. So schaffte die ZKB bereits 2016 das jährliche Qualifikationsgespräch für Mitarbeiter ab, wie Scholl damals im Interview mit finews.ch erklärte.

Seitdem werden den Angestellten dort auch keine jährlichen Zielvorgaben mehr gemacht. Zu rigide war das System.

Den Moloch erledigt

Damit habe die ZKB einen «administrativen Moloch erledigt, der sicher mehr Aufwand generierte als Mehrwert», beurteilt Previdoli diese Änderungen. Der nächste Moloch, der den Reformen zum Opfer fällt, könnte nun die Hierarchie an sich sein.

In einer Stellungnahme dazu wiegelt die Pressestelle der Bank allerdings noch etwas mehr ab als Previdoli, der schon von einem «längeren Thema» sprach. «Nach der Abschaffung des MbO wurde intern auch über eine mögliche Abschaffung der Ränge diskutiert. Die Abschaffung der Ränge ist aktuell jedoch kein Thema», hiess es von dort auf Anfrage von finews.ch.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.55%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.86%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.05%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.54%
pixel