UBS und Credit Suisse haben einen neuen Chef-Diplomaten in Brüssel, wie Recherchen von finews.ch ergeben haben. Auf den Regulierungsexperten warten schwierige Dossiers.
Die UBS und die Credit Suisse (CS) haben Matthias Heer zum Chef ihres Brüsseler Vorpostens, des Swiss Finance Council, ernannt. Dies hat finews.ch von zwei verschiedenen Quellen erfahren. Die Nomination soll noch am Dienstag offiziell gemacht werden.
Mit Heer haben die beiden Grossbanken wieder einen Diplomaten in Brüssel, der ihre Interessen bei der EU vertreten soll. Heer war bislang beim Finanzinfrastruktur-Dienstleister SIX als Chef für regulatorische Angelegenheiten tätig und hat damit auch die Erfahrung, um sich im diplomatischen Dreieck Grossbanken, Bundesbern und EU-Kommission in Brüssel zu bewegen.
Im Einflussgebiet des Brexit
Ausserdem hat Heer bereits in der Schweizer Mission in Brüssel gearbeitet. Seine Ernennung ist insofern bedeutend, dass sowohl UBS als auch CS mit ihrer starken Präsenz in Europa und in Grossbritannien von der Ausgestaltung des Brexit und seinen Auswirkungen direkt betroffen sind.
Die beiden Grossbanken hatten die Lobby-Organisation Swiss Finance Council vor fünf Jahren gegründet. Diesen Frühling verliess die bisherige Chefin Judith Hardt ihren Posten Knall auf Fall, wie finews.ch berichtet hatte. Sie war offenbar entlassen worden.
Auf der langen Bank
Heer erbt einige knifflige Aufgaben. So steht die Börsen-Äquivalenz zwischen EU und der Schweiz auf der Kippe. Bis Ende Jahr müsste eine Lösung gefunden werden, sonst drohen dem Schweizer Börsenhandelsplatz erhebliche Nachteile.
Wegen der äusserst zähen und schwierigen Rahmenvertragsverhandlungen zwischen der EU und der Schweiz ist auch das Wunschziel freier EU-Marktzugang für Schweizer Finanzdienstleister auf die lange Bank geschoben. Allerdings ist das nicht unbedingt ein Thema des Swiss Finance Council, haben die Grossbanken mit ihrer Präsenz das Problem des eingeschränkten Marktzuganges nicht.
Neu aufgestellt
Heer übernimmt in Brüssel eine Lobby-Organisation, welche zuletzt einige personelle Wechsel zu verzeichnen hatte. So hatten nach Hardts abruptem Abgang intermistisch Thomas Pohl von der UBS sowie Lucia Waldner von der CS die Leitung übernommen. Waldner ist inzwischen nicht mehr für den Swiss Finance Council und auch nicht mehr für die CS tätig.
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Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.26.51%
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Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.18.88%
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Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.28.04%
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Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.8.98%
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Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.17.59%
