Er ist derzeit der beste M&A-Banker der Schweiz: Manuel Ebner von Bank of America Merrill Lynch. Im Interview mit finews.ch-TV spricht er über die Hierarchie im Investmentbanking und die Konsolidierung.

Die Bank of America Merrill Lynch ist seit geraumer Zeit der stärkste Konkurrent der Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS im hiesigen Investmentbanking. Dieses Jahr ist die US-Bank gar die beste hierzulande in der Disziplin M&A, also Firmenfusionen und -käufe.

Schweiz-Chef Manuel Ebner durfte kürzlich in London den vom Branchenmedium «Mergermarket» verliehenen ersten Preis entgegen nehmen – was ihn sehr gefreut habe, wie Ebner im Interview mit finews.ch-TV sagt.

Von einer Wachablösung im Schweizer Investmentbanking möchte er nicht gerade sprechen. «Wir haben den Vorteil, dass wir eine sehr grosse Bilanz haben», sagt er. Über die Konkurrenz spricht er nicht. Doch ist bekannt, dass, namentlich die UBS bezüglich der Finanzierung von M&A-Transaktionen sehr zurückhaltend geworden ist.

Die Launen der Märkte

Anders Bank of America Merrill Lynch: Sie finanzierte beispielsweise die Übernahme des Kapselherstellers Capsugel durch Lonza. Transaktionssumme: 5,5 Milliarden Dollar.

Doch auch mit einer riesigen Bilanz (derzeit deutlich über 2 Billionen Dollar) ist auch die Bank of America Merrill Lynch den Launen der Märkte ausgesetzt, wie Ebner einräumt. «Nimmt man die erste Hälfte 2018 als Massstab, wäre es ein Rekordjahr geworden. Betrachtet man das zweite Semester, wäre es eines der schlechtesten Jahre überhaupt», beschreibt er den gegenwärtigen Zyklus.

Bankenkonsolidierung – nur national

Als interessant betrachtet Ebner den gegenwärtigen Trend von Firmenabspaltungen und separaten Börsenkotierungen, wie es beispielsweise nun der Pharmakonzern Novartis mit seiner Augenheilmittel-Tochter Alcon vorhat.

Beim Stichwort internationale Bankenkonsolidierung winkt der Investmentbanker hingegen ab. «Davon wird schon seit 30 Jahren gesprochen», sagt er. Doch auf internationaler Ebene geschehe sehr wenig. Zusammenschlüsse erwartet Ebner hingegen in Märkten wie Spanien, Italien oder Deutschland.

 

 

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