Er arbeitet als Compliance-Spezialist bei der Credit Suisse, in seiner Freizeit organisiert er Yoga-Stunden für Banker. finews.ch-Redaktor Florian Wicki war einen Abend lang mit dabei.

Alles beginnt mit einem Flyer (Bild unten) auf dem Tisch in der Kantine der Schweizer Grossbank UBS in Zürich:

yoga guy flyer

Wie Guy Lustinger, KYC- (Know Your Customer, also Compliance-) Spezialist bei der Credit Suisse, später gegenüber finews.ch erzählen wird, hat er die Flyer auf den Tischen verteilt, um sein neues Programm, «Yoga for Bankers» zu bewerben.

Am nächsten Tag, nach ein wenig Recherche und einer ersten Kontaktaufnahme per E-Mail zwecks Abklärung, ob Yoga-Matten vorhanden sind, begebe ich mich zum Sacred, dem veganen Restaurant, neben der Vegelateria, der – wie der Name zweifellos verrät – einigermassen bekannten veganen Eisdiele im Kreis 4 unweit des Zürcher Volkshauses. 

Im ersten Stock des Gebäudes wartet Lustinger. Und trägt sein «Sivananda»-Outfit: ein gelbes Oberteil, das angeblich für offenes und lernbegieriges Einssein von Körper, Geist und Seele steht, und weisse Hosen, die für das Einssein mit dem wahren Selbst stehen, mit dem «Atman», was aus dem Sanskrit übersetzt so viel wie Lebenshauch oder vereinfacht gesagt Seele bedeutet.

Unfall als Motivation

Lustinger selber praktiziert Yoga seit rund zehn Jahren, hat schon in Indien, China, Israel, Frankreich und eben in der Schweiz gelehrt. Sein Bruder, ebenfalls Yoga-Lehrer, habe ihn schon immer dazu gedrängt, doch er habe sich jahrelang geweigert. Bis: «Eines Tages war ich jedoch in einen Autounfall verwickelt, hatte ein Schleudertrauma und litt seit da unter Nackenschmerzen. So sehr, dass ich nicht mal mehr meinen Kopf drehen konnte», sagt er.

Die Ärzte, die er konsultierte, hätten ihm bis auf die Verschreibung von Schmerzmitteln keine sinnvollen Lösung aufzeigen können. Er entschied sich, die Ratschläge seines Bruders in Sachen Yoga anzunehmen und besuchte schliesslich seine erste Yogaklasse. Ein Schritt, den er nicht bereut: «Heute, nach zehn Jahren Yoga, leide ich nicht unter Nackenschmerzen und geniesse die endlosen körperlichen und geistigen Vorteile der täglichen Yoga-Anwendung.» 

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
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