Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, baut 18'000 Stellen ab. In seinem Bemühen, seine Zuversicht in die Zukunft des Instituts zu beweisen, tritt er in die Fussstapfen der Chefs von UBS und Credit Suisse. 

Die harten Massnahmen, welche CEO Christian Sewing am Wochenende bei der Deutschen Bank ankündigte, liessen die Investoren vorerst kalt: Der Aktienpreis stürzte ab. Offenbar glauben die Eigner des Instituts nicht, dass ein Abbau von 18'000 Stellen und der Ausstieg aus dem globalen Aktienhandel die Bank zurück auf Kurs bringen wird. 

Sewing selbst glaubt offensichtlich an das Potenzial der grössten Bank Deutschlands: «Ich habe mich dazu entschieden, in den nächsten Jahren einen substanziellen Teil meines Basislohns zu investieren», sagte er bei einer Präsentation vor Analysten gestern Montag in London. «Ich will mit gutem Beispiel vorangehen. Ich lasse meinen Worten Taten folgen.» 

Schweizer Banker machen es vor

Sewing ist nicht der erste Bank-Chef, der auf diesem Weg Zuversicht zeigen will. Sergio Ermotti, der Chef der UBS, machte letztes Jahr Schlagzeilen, als er 1 Million Aktien der Schweizer Grossbank für etwa 13 Millionen Franken kaufte – das entspricht nahezu einem Jahresgehalt des Mangers. 

Auch die obersten Vertreter der zweiten Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) haben Ende letzten Jahres eigenes Geld in die Aktien ihres Arbeitgebers investiert. Verwaltungsratspräsident Urs Rohner und CEO Tidjane Thiam haben nach dem Investorentag im Dezember Aktien im Wert von 6,2 Millionen Franken zugekauft.

Sewing gab keine Details zu seinen Plänen mit Deutsche-Bank-Aktien bekannt. Diese würden im nächsten Quartalsbericht der Bank erläutert, sagte er.  

«Niemand ist über unseren Aktienkurs tiefer betrübt als ich. Es ist unsere Aufgabe – unsere Pflicht – die Werthaltigkeit der Deutschen Bank zu beweisen», sagte er. Sewing, welcher seit April 2018 an der Spitze der Bank steht, verdiente letztes Jahr 7 Millionen Euro, wovon der Fixlohn, von welchem er seine Aktien kaufen will, 3,3 Millionen Euro ausmachte.

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