Anfang Monat kündigte die Deutsche Bank den grossen Umbau an. Nun zeigt sich: Dieser wird teurer als befürchtet und kommt just zu Beginn neuer Turbulenzen. 

Die Deutsche Bank machte im zweiten Quartal einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Dieser wurde durch Restrukturierungskosten im Umfang von 3,4 Milliarden Euro verursacht.

Im Rahmen eines Umbauplans von CEO Christian Sewing baut die Deutsche Bank bis zu 18'000 Stellen ab, wie auch finews.ch schon berichtete. So steigt die Bank aus grossen Teilen des Aktienhandels aus und reduziert auch das Geschäft mit den Festverzinslichen, in dem sie traditionell stark ist. 

Komplikation durch Zentralbanken

Mit dem heute kommunizierten Abschreiber seien die meisten Kosten für die Restrukturierung bereits verbucht, schrieb die Deutsche Bank. Der Ertrag des Instituts litt allerdings im zweiten Quartal ebenfalls: In einem ohnehin schlechten Markt kümmerten sich die Angestellten der Investmentbank offenbar eher um ihre eigene Zukunft als um das Geschäft der Deutschen Bank. 

Der dringend nötige Umbau der grössten Bank Deutschlands könnte durch die Politik der Zentralbanken zusätzlich verkompliziert werden: Wie auch die UBS gestern schon anlässlich ihrer Quartalsberichterstattung warnte, könnten erneute Zinssenkungen die Erträge weiter drücken. 

Bad Bank

Die Deutsche Bank plant nun, diejenigen Geschäftseinheiten, welche sie herunterfahren will, in eine sogenannte Bad Bank auszulagern. Diese soll in den kommenden Jahren 288 Milliarden Euro an Schulden sowie 74 Milliarden Euro an risikogewichteten Aktiven verkaufen.

Die Prime Brokerage, das Investmentbank-Geschäft für institutionelle Kunden wie Hedgefonds, soll derweil an die französische Grossbank BNP Paribas gehen. Auch hier drängt allerdings die Zeit: Berichten zufolge ziehen Kunden 1 Milliarde Dollar pro Tag ab, während die Banken über die Details des Deals verhandeln. Davon wiederum profitiert zum Beispiel auch die UBS, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtete.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
    20.36%
  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
    8.76%
  • EFG International, weil die Bank keinerlei interne Probleme bekundet und stark wächst.
    14.82%
  • UBS, weil die Grossbank auch als Privatbank enormes Potenzial bietet.
    46.44%
  • Banque Cantonale Vaudoise, weil sie unter den Kantonalbanken ein grosses Private Banking anbietet.
    9.63%
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