Eine der besten Finanzberaterinnen der USA warf der UBS vor, sie als Frau benachteiligt zu haben. Trotz entschiedener Gegenwehr musste die Schweizer Grossbank nun eine Niederlage einstecken. 

Christine Carona verwaltete bei der UBS einst mehr als 300 Millionen Dollar. Mit ihrem Fokus auf schnell reich gewordene Kunden und solche, deren Kinder spezielle Bedürfnisse haben, hatte sie es sogar auf die Liste der 200 besten Finanzberaterinnen der USA des Branchenmagazins «Forbes» geschafft. Ausserdem war sie Mitglied des President’s Council, einer Gruppe von besonders erfolgreichen UBS-Brokern. 

Trotzdem legte Caronas Vorgesetzter ihr absichtlich Steine in den Weg, wie ein Schiedsgericht nun entschieden hat. Mehr noch James Ducey soll bei der UBS-Personalabteilung noch zusätzliche Massnahmen getroffen haben, um seiner Mitarbeiterin ihre Arbeit zu erschweren – zudem bezeichnete er sich ein Dutzend mal als «Bitch» (Schlampe).

Besonders ärgerlich

Laut «Bloomberg» muss die UBS mehr als 1,5 Millionen Dollar bezahlen, wovon 600'000 Dollar Carona zustehen. Gegenüber der US-Nachrichtenagentur liess die Schweizer Bank verlauten, dass sie mit dem Entscheid nicht einverstanden sei. Schon vor Jahresfrist hatte die UBS die Klage der ehemaligen Angestellten als «haltlos» bezeichnet, wie auch finews.ch damals berichtete. 

Besonders ärgerlich für die UBS, deren Brokerage-Geschäft in den Verantwortungsbereich von Tom Naratil fällt: Das Fehlverhalten des Vorgesetzten Ducey veranlasste Carona schon vor zwei Jahren, zur Konkurrentin Morgan Stanley zu wechseln. 

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