Zwei Jahre nach dem Zusammenschluss der beiden Wealth-Management-Divisionen der UBS geht der Umbau in den USA weiter. Dabei bewegt sich die Schweizer Grossbank in eine ganz andere Richtung wie die US-Konkurrenz. 

In der US-Vermögensverwaltung sucht die Schweizer Grossbank UBS weiterhin nach der richtigen Struktur. Ab Januar soll der Bereich unter der Führung von Jason Chandler nun in drei Regionen unterteilt sein, statt der bisherigen sechs, wie die amerikanische Branchenpublikation «Advisor Hub» schrieb. Sie zitierte dafür aus einem Memo Chandlers.

Diese Anpassung ist ein Zeichen dafür, dass der Umbau der UBS-Vermögensverwaltung auch zwei Jahre nach der Anbindung des amerikanischen Geschäfts an das übrige globale Wealth Management. Tatsächlich war die Anzahl der Regionen in den USA erst vor Jahresfrist von vier auf sechs erhöht worden – nun rudert die UBS wieder zurück.

Fokus auf Superreiche

Die weltweite Vermögensverwaltung, welche unter der Führung des UBS-Veteranen Tom Naratil und des Neuzugangs Iqbal Khan steht, ist die wichtigste Division der Grossbank. Allerdings enttäuschte diese in den vergangenen Jahren immer wieder mit schwachen Zahlen – das zu ändern, gehört zu den Herausforderungen von Khan, welcher seit Oktober bei der Bank ist. 

Zumindest in den USA bewegt sich die Bank dabei in die entgegengesetzte Richtung der Konkurrenz. Sie will auch dort verstärkt auf Superreiche als Kunden setzen, hat im Vergleich zur restlichen Welt allerdings noch einen kleineren Marktanteil in diesem Segment.

Komplexe Bedürfnisse

Diese sogenannten Ultra-High Net Worth Individuals (UHNWI), für welche weltweit der Schweizer Josef «Joe» Stadler verantwortlich ist, nutzen im Unterschied zu weniger vermögenden Kunden häufig auch die Dienstleistungen der Investmentbank. Gemessen am verwalteten Vermögen bringen sie allerdings weniger ein als Anleger mit kleineren Konten – ein Aspekt, der der Bank auch schon Kritik eingetragen hat. 

In den USA äussert sich dieser Fokus darin, dass die UBS «Private Wealth Service Hubs» in New York, Florida, Chicago, Dallas und an einem kombinierten Standort für San Francisco und Los Angeles plant, wie «Advisor Hub» ebenfalls unter Berufung auf ein internes Memo von Chandler schrieb. Diese Hubs sollen den Kundenberatern dabei helfen, Kunden mit «komplexen Bedürfnissen» gut zu beraten. 

Entgegengesetzte Richtungen

Mit diesem kontinuierlichen Fokus auf die obersten Sphären der Vermögenden bewegt sich die UBS in die entgegengesetzte Richtung von mindestens zwei wichtigen Konkurrenten: Goldman Sachs und J.P. Morgan (Artikel im «Wall Street Journal, bezahlpflichtig) haben dieses Jahr ein tieferes Segment ins Visier genommen. 

Sie setzen dabei auch stark auf Technologie, während das Ziel bei der UBS eher der Umbau der US-Vermögensverwaltung nach dem Vorbild des Geschäfts in Europa zu sein scheint, wo die Beratung im Vordergrund steht. 

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