Die EU-Lobbyorganisation der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse erhält zum wiederholten Mal eine neue Führung. Die Anwältin kennt den Brüsseler Betrieb.

Nach einigen Monaten der Vakanz erhält der Swiss Finance Council (SFC) in Brüssel eine neue Chefin. Ernannt wurde Esther Widmer, die seit dem Jahr 2016 in der Schweizer Mission in Brüssel als Attaché für Finanzdienstleistungen tätig ist, wie einer SFC-Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen ist.

Die Personalie ist insofern von Bedeutung, als der SFC die EU-Lobbyorganisation der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse (CS) ist. Gegründet worden war sie im Jahr 2013 auf Initiative von UBS-Präsident Axel Weber. Mit Alexis Lautenburg stand der SFC zunächst ein frühere EU-Botschafter vor.

Abrupte Abgänge

Ziel der Organisation hätte eigentlich sein sollen, dem Schweizer Finanzplatz in der EU-Hauptstadt mehr Gehör zu verschaffen. Doch ist der Leistungsausweis nach bald acht Jahren durchzogen. Denn die SFC vertritt im Prinzip nur UBS und CS. Der Council machte zuletzt vor allem durch Führungswechsel von sich reden.

Lautenburg und Co-Vorsitzende Judith Hardt mussten im Jahr 2018 geschlossen abtreten. Es war die Phase, als mit der EU um die Börsenäquivalenz gestritten und das Finanzdienstleistungsabkommen verhandelt wurde. Der SFC soll dabei nicht immer die gleichen Interessen wie die offizielle Schweizer Verhandlungsdelegation vertreten haben.

Der Nachfolger Matthias Heer gab nach einem Jahr auf. Er gab im vergangenen März die SFC-Leitung in Brüssel ab. Die neue Chef-Lobbyistin der beiden Grossbanken ist eine Regulierungsspezialistin, die in dieser Rolle auch bei der Finma tätig gewesen ist. Sie tritt ihre Stelle bei der SFC per Anfang 2021 an. Ihr Fokus solle darauf liegen, den Dialog des SFC mit Entscheidungsträgern in der EU zu festigen sowie die EU-Schweizerischen Beziehungen zu pflegen, hiess es.

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