Tidjane Thiam galt vergangene Woche als einer der Spitzenkandidaten für den CEO-Posten bei der italienischen Unicredit. Der Ex-Chef der Credit Suisse ist allerdings bereits ein viel beschäftigter Mann. 

Tidjane Thiam, Ex-CEO der Credit Suisse (CS), als CEO der italienischen Unicredit und Nachfolger von Jean Pierre Mustier: Das Gerücht lancierte vergangene Woche die «Financial Times». Der Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) liess Thiam nun ausrichten, er sei geschmeichelt, dass Unicredit ihn als CEO in Betracht ziehe. 

Doch in Frage kommt der Job für ihn doch nicht. Er konzentriere sich auf seine anderen Verpflichtungen. 

 Thiam, der vor fast einem Jahr nach einem Spionageskandal die Credit Suisse verlassen musste, arbeitet derzeit an der Gründung eines neuen, 250 Millionen Dollar schweren Akquisitionsunternehmen (SPAC), welches in Finanzdienstleistungen investiere. Thiams SPAC könnte in New York gelistet sein und dabei von J.P. Morgan Chase unterstützt werden.

Spitzenkandidat in Rechtsstreit verwickelt

Nach Thiams Rückzug scheint der ehemalige UBS-Investmentbank-Chef Andrea Orcel der prominenteste Ersatz für Mustier zu sein. Jedoch ist Orcel in einen Rechtsstreit mit seiner früheren Arbeitgeberin, der Bank Santander, verwickelt, was seine Chancen reduziert.

Der Konflikt entstand, weil Orcel seinen Posten als CEO der UBS-Investmentbank eigens dafür verliess, um bei Santander CEO zu werden. Der Amtsantritt platzte jedoch, und er verklagt seither die Spanier auf 112 Millionen Euro Schadenersatz.

Weitere Spitzenkandidaten sind der Ex-Investmentchef der Bank of America, Diego de Giorgi, der bereits Mitglied des Unicredit-Vorstands ist. Weiter sind die Namen von Fabio Gallia, General Manager von Fincantieri und der interne Carlo Vivaldi, Co-COO gefallen. Laut sicheren Quellen wolle die Unicredit bereits im nächsten Monat einen Ersatz für den scheidenden CEO Jean Pierre Mustier benennen.

Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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