Die deutsche Commerzbank zieht die Konsequenzen aus der übermotivierten Arbeit einer ihrer Finanzanalystinnen, die sich im Umfeld des Wircard-Skandals höchst fragwürdig hinter das betrügerische Unternehmen gestellt hatte. 

Die Commerzbank hat sich von ihrer Finanzanalystin Heike Pauls getrennt. Dies meldete am Dienstag das deutsche «Handelsblatt». Entsprechende Informationen bestätigte das Geldhaus mit dem Worten: «Die Commerzbank hat das Arbeitsverhältnis beendet. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir das Thema aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht weiter kommentieren.» Pauls reagierte nicht auf eine Anfrage der Zeitung. 

Die Analystin war in den vergangen Wochen zu unrühmlicher Popularität gelangt, nachdem bekannt geworden war, dass sie in der Vergangenheit verschiedentlich das Top-Management des Zahlungs-Dienstleisters Wirecard über vertrauliche Gespräche unter Investoren informiert hatte.

Commerzbank musste sich entschuldigen

Ausserdem hatte sie die Recherchen der britischen Zeitung «Financial Times» über die betrügerischen Machenschaften von Wirecard in Analysen als Fake News abgetan, wie auch finews.ch berichtete.

In ihrer Funktion als Finanzanalystin wäre sie zu einer unabhängigen und neutralen Berichterstattung verpflichtet gewesen. Die Commerzbank zog später einen Report von Pauls wieder zurück und entschuldigte sich bei den Empfängern.

Grosser Reputationsschaden

Im Nachgang hatte dies der Commerzbank reputationsmässig sehr geschadet. Darum zieht das Institut nun die Konsequenzen, nachdem es Pauls zunächst nur temporär freigestellt hatte. Mit dem Abgang von Pauls geht das grosse Reinemachen nach dem Wirecard-Skandal in Deutschland nun in die nächste Runde.

Ende vergangener Woche hatten bereits der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, und seine Stellvertreterin Elisabeth Roegele wegen Versäunissen im Fall Wirecard ihre Posten räumen müssen.

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