Die Übernahme der Genfer Banque Profil de Gestion durch die Tessiner One Swiss Bank gestaltet sich turbulent. Nun räumt eine der ganz wenigen weiblichen CEO einer börsenkotierten Schweizer Bank  ihren Posten.

Mit Blick auf die Generalversammlung vom 20. April 2021 hat sich die Genfer Banque Profil de Gestion (BPDG) an die Aktionäre gewandt.

Wie das an der Schweizer Börse SIX kotierte Institut ankündigte, sollen ein Teil der Führung ausgewechselt und radikal Kosten eingespart werden.

Zukunft im BPDG-Mantel

Demnach räumt Silvana Cavanna ihren Posten als Chefin des Instituts; ebenfalls gib der ehemalige Parlamentarier und Ex-FDP-Parteipräsident Fulvio Pelli das Präsidium ab. Er soll auf die Generalversammlung hin durch Geneviève Berclaz ersetzt werden.

Für Cavanna tritt eine noch ungenannte Equipe von der One Swiss Bank an; wie auch finews.ch berichtete, will die Tessiner Bank gemäss einem vergangenen November angekündigten Fusionsplan BPDG  übernehmen. Der Kaufvertrag ist letzten Februar unterzeichnet worden.

Verwaltete Vermögen verdoppelt

Die aus den Instituten Arner und GS entstandene One Swiss Bank hat in einem ersten Schritt bereits die verbliebenen Kundenvermögen der Zürcher Falcon Private Bank übernommen. Die Fusion mit BPDG soll den jüngsten Ausbauschritt der in Lugano und Genf beheimateten One Swiss Bank nun abschliessen.

Mit dem Zusammenschluss, der eigentlich bereits im ersten Quartal hätte über die Bühne gegen sollen, verdoppeln sich die verwalteten Vermögen auf bis zu 5 Milliarden Franken. Notabene geht die die One Swiss Bank im Rahmen des Zusammenschlusses als Gesellschaft in der BPDG auf.

Einsprache bei der Finma

Doch gegen die Fusion regt sich Widerstand. Wie die Agentur «AWP» berichtete, stemmt sich das mit 15 Prozent an BPDG beteiligte Family Office Symphony gegen den Deal. Dies mit der Begründung, die italienische Banca Profilo, der wiederum die Mehrheit von BPDG gehört, könne ihren Anteil zu einem zu vorteilhaften Preis verkaufen. Symphony hat gegen die Fusion inzwischen Einsprache bei der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) erhoben.

Die Konzessionen bei der Führung und die Sparmassnahmen können denn auch als Beschwichtigung der Minderheits-Aktionäre gedeutet werden. Es fragt sich allerdings, ob die Konzessionen dazu ausreichen – die Generalversammlung verspricht hitzig zu werden.

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